Konklave 2025: Wer wird der nächste Papst der katholischen Kirche?

Am 07.05.2025 beginnt im Vatikan das Konklave zur Papstwahl, in dem 133 Kardinäle über die Zukunft der Kirche entscheiden.
Am 07.05.2025 beginnt im Vatikan das Konklave zur Papstwahl, in dem 133 Kardinäle über die Zukunft der Kirche entscheiden. (Symbolbild/NAG)

Vatikansstadt, Italien - Am 07.05.2025 beginnt im Vatikan das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. Dieses bedeutsame Ereignis wird mit einer feierlichen Messe um 10 Uhr im Petersdom eröffnet. Ab 16:30 Uhr ziehen sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zurück, wo sie eingeschlossen werden. Der Kontakt zur Außenwelt ist ab diesem Zeitpunkt verboten, und ein Verstoß wird mit Exkommunikation bestraft. Die Wahl selbst erfolgt durch geheime Stimmabgabe, wobei ein Kandidat zwei Drittel der Stimmen benötigt, um als neuer Papst gewählt zu werden.

Der neue Papst wird aus dem Kreis der Kardinäle gewählt, die aus 71 Ländern kommen und verschiedene Erwartungen an die kommende Amtszeit hegen. Während Vertreter des ultrakonservativen Lagers, wie Kardinal Gerhard Ludwig Müller, eine Rückkehr zu traditionellen Werten wünschen, fordert Kardinal Reinhard Marx aus dem Reformlager einen Glaubensführer, der sowohl glaubwürdig als auch kommunikativ ist. Die Einheit der Kirche soll oberste Priorität haben, insbesondere um Spaltungen zu vermeiden.

Herausforderungen und Erwartungen

Die Herausforderungen, die auf den neuen Papst warten, sind vielfältig. Gesucht wird ein Manager, der die vatikanischen Finanzen ordnet und die römische Kurie stärker einbezieht. Der neue Pontifex sollte die Reformen von Papst Franziskus in ruhigere Bahnen lenken und gerne einen Sinn für Synodalität mitbringen. In der Vergangenheit haben Synoden, die Laien einbezogen, unter konservativen Katholiken oft für Unmut gesorgt.

Die kardinaler Zusammensetzung ist überwiegend europäisch, mit 52 aus Europa, 37 aus Amerika, 23 aus Asien, 17 aus Afrika und 4 aus Ozeanien. Unter den 133 Kardinälen sind auch zwei aus der Schweiz: Kurt Koch und Emil Paul Tscherrig. Der älteste Kardinal ist 79 Jahre alt, während der jüngste 45 Jahre aufweist. Im Vorkonklave werden die Kardinäle über die drängendsten Themen der Kirche debattieren, einschließlich der Finanzen und des Missbrauchsskandals.

Der Ablauf des Konklaves

Das Konklave, das seit über 800 Jahren besteht, wurde ins Leben gerufen, um den Einfluss von außen zu minimieren. Historisch gesehen gab es sowohl lange als auch sehr kurze Konklaven; das kürzeste dauerte nur wenige Stunden. Die ersten dokumentierten Einsperrungen von Kardinälen fanden im 13. Jahrhundert statt, als sie von der Bevölkerung in Viterbo eingeschlossen wurden, um eine Wahl zu erzwingen. Diese Praxis wurde später festgelegt, um äußere Einflüsse auszuschließen.

Nach der Wahl muss der neue Papst seine Annahme bestätigen und wählt dann einen neuen Namen. Die Öffentlichkeit wird über den Ausgang der Wahl informiert, indem die Wahlzettel verbrannt werden, was den berühmten weißen oder schwarzen Rauch erzeugt. Das prägnante „Habemus papam“ wird dann als Bestätigung für die Wahl des neuen Pontifex verkündet.

Aktuelle Favoriten für die Nachfolge sind Pietro Parolin aus Italien, Péter Erdö aus Ungarn und Luis Antonio Tagle aus den Philippinen. Unabhängig von der Wahl gibt es große Erwartungen an den künftigen Papst, die sowohl die spirituelle als auch die organisatorische Dimension der katholischen Kirche betreffen. Die Kardinäle werden sich in ihren Überlegungen zweifellos auch auf den Heiligen Geist berufen, um ihre Entscheidungen zu legitimieren.

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Ort Vatikansstadt, Italien
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