Neues Handelsabkommen: EU und Chile stärken wirtschaftliche Bande!

EU und Chile starten am 1. Februar 2025 ein interimistisches Handelsabkommen zur Stärkung wirtschaftlicher Beziehungen und Handelsliberalisierung.
EU und Chile starten am 1. Februar 2025 ein interimistisches Handelsabkommen zur Stärkung wirtschaftlicher Beziehungen und Handelsliberalisierung. (Symbolbild/NAG)

Chile, Chile - Am 30. Januar 2025 kündigte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz an, dass das *Interim-Handelsabkommen (ITA)* zwischen der EU und Chile am 1. Februar 2025 in Kraft tritt. Dieses Abkommen wurde am 13. Dezember 2023 unterzeichnet und zielt darauf ab, die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Regionen zu stärken und Handels- sowie Investitionsmöglichkeiten zu fördern. Über die letzten Jahre fanden zwischen 2017 und 2022 intensive Verhandlungen zur Modernisierung des seit 2003 bestehenden Assoziierungsabkommens statt.

Das aktuelle ITA fasst die handelspolitischen Bestimmungen eines fortgeschrittenen Rahmenabkommens zusammen, das aus zwei Teilen besteht: dem *Fortgeschrittenen Rahmenabkommen (AFA)*, der politische und wirtschaftliche Aspekte abdeckt, und dem ITA, das sich auf Handels- und Investitionsliberalisierungen konzentriert. Beide Agreements wurden in einem politischen Abschluss am 9. Dezember 2022 vereinbart und am 13. Dezember 2023 unterzeichnet, wobei das ITA in Kraft tritt, bis die Ratifizierung des AFA durch die EU-Mitgliedstaaten abgeschlossen ist.

Wichtige Vorteile für Unternehmen

Das neue Abkommen bietet bedeutende Vorteile für EU-Unternehmen. Rund 99,9 % der europäischen Ausfuhren nach Chile werden von Zöllen befreit, was die Handelsliberalisierung enorm voranbringt. Zudem verbessert das Abkommen die Möglichkeiten für europäische Anbieter, Dienstleistungen in Chile zu erbringen und an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen. Ein wichtiges Merkmal des ITA ist die Vereinfachung der Ursprungsregeln, die ab dem 1. Februar 2025 in Kraft treten. Dies beinhaltet die Möglichkeit der Selbstzertifizierung von Ursprüngen.

Der Warenhandel zwischen der EU und Chile zeigt positive Entwicklungstendenzen: Im Jahr 2023 betrug das Handelsvolumen etwa 18 Milliarden Euro, wobei die Ausfuhren aus der EU sich auf 10,7 Milliarden Euro summierten. Die Hauptwarenkategorien sind Maschinen (28 %), Transportausrüstung (20 %) und Chemikalien (14,8 %). Die EU stellt somit den zweitgrößten Markt für chilenische Warenexporte dar, während Chile der drittgrößte Handelspartner der EU in Lateinamerika ist.

Strategische Partnerschaft und Investitionen

Die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen der EU und Chile haben sich seit 2002 mehr als verdoppelt, mit einem Anstieg um über 160 %. Die EU ist die größte Quelle ausländischer Direktinvestitionen in Chile mit rund 64,9 Milliarden Euro, während chilenische Investitionen in der EU bei 5,5 Milliarden Euro liegen. Etwa 27.000 EU-Unternehmen exportieren nach Chile, wobei 80 % dieser Unternehmen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind.

Zusätzlich spielt Chile eine wichtige Rolle als Lithiumlieferant, der 62,9 % der EU-Lithiumimporte zwischen 2019 und 2022 ausmachte. Das ITA enthält auch Kapitel über nachhaltige Entwicklung, die Gleichstellung der Geschlechter und die Förderung nachhaltiger Lebensmittelsysteme, wodurch die Initiative auch soziale und umweltpolitische Aspekte integriert.

Das Inkrafttreten des Interim-Handelsabkommens stellt einen bedeutenden Schritt in der Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Chile dar und schafft eine solide Grundlage für zukünftige Handels- und Investitionspotenziale.

Details
Ort Chile, Chile
Quellen