Erster interkommunaler Schafstall in Ehingen: Ökologie neu belebt!
Am 23. Juni 2025 wurde in Ehingen der erste interkommunale Schafstall eingeweiht, um die traditionelle Schäferei zu fördern.

Erster interkommunaler Schafstall in Ehingen: Ökologie neu belebt!
Am 23. Juni 2025 wurde in Ehingen, im malerischen Biosphärengebiet Schwäbische Alb, ein ganz besonderer Schafstall eingeweiht. Der erste interkommunale Schafstall in Baden-Württemberg ist nicht nur ein architektonisches Kleinod, sondern trägt auch zur Erhaltung der einzigartigen Wacholderheiden bei, die zu den ältesten Kulturlandschaften Europas zählen. Hier finden rund 750 Tiere ein artgerechtes Zuhause, und der Bau hat die stattliche Summe von über 1 Million Euro verschlungen, wobei das Land bereits 70% der Kosten übernahm, wie Tagesschau.de berichtet.
Die drei Kommunen Schelklingen, Allmendingen und Ehingen arbeiten seit geraumer Zeit zusammen, um diesem Projekt Leben einzuhauchen. Der Spatenstich erfolgte im Juni 2024, und nun beherbergt der Stall momentan nur Muttertiere mit ihren Lämmern, die bereits munter herumtollen. Diese Schaf- und Ziegenherden spielen eine zentrale Rolle bei der Pflege der umliegenden Wacholderheiden, die sich über rund 140 Hektar erstrecken.
Doch was macht die Wacholderheiden so besonders? Die Antwort liegt in ihrer Vielfalt. Hier gedeihen Gräser, Kräuter, Moose und zahlreiche Pflanzen wie Feldthymian und Küchenschelle. Laut den Informationen von SWR.de bieten diese Flächen Lebensraum für viele bedrohte Tierarten, darunter Schwalbenschwanz und Zauneidechsen. Ohne die Arbeit der Schäfer, die seit Jahrhunderten mit ihren Herden durch die Alb ziehen, wäre dieses artenreiche Ökosystem in Gefahr, denn der Wald würde diese Flächen zurückerobern.
Schäferei als Schlüssel zur Landschaftserhaltung
Die Bedeutung der Schäferei als Landschaftspfleger ist unbestritten. Schafe leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Pflege der Wacholderheiden, sondern sie fördern auch den Erhalt seltener Pflanzen. Wie SchwaebischeAlb.de beschreibt, sind sie wahre Landschaftspfleger, die durch ihr Fressen auch die Ausbreitung junger Bäume und Sträucher eindämmen. Die stacheligen Wacholderbüsche, von denen Schafe bekanntlich nichts zu knabbern haben, bleiben hingegen unversehrt.
Diese Tradition hat sogar einen eigenen festlichen Höhepunkt hervorgebracht: den Uracher Schäferlauf, der alle zwei Jahre stattfindet. Hier zeigt sich nicht nur der Stolz der Schäfer, sondern auch die enge Verbindung zwischen Mensch und Tier in der Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb.
Insgesamt zeigt der neue interkommunale Schafstall, wie wichtig es ist, alte Traditionen in die moderne Zeit zu retten. Durch diese Initiative wird der Rückgang der Schäfer und Schafe in der Region gestoppt und ein entscheidender Beitrag zum Erhalt der Wacholderheiden geleistet. Hier wird deutlich: Mit einem guten Händchen für die Tradition und einem klaren Blick in die Zukunft schaffen wir es, unsere Landschaften lebendig und bunt zu halten.