Mobilfunk-Misere in der Schwäbischen Alb: Wo das Netz versagt!
Mobilfunkversorgung im Alb-Donau-Kreis: Netzabdeckung, Funklöcher und geplante Maststandorte im Fokus der Diskussionen.

Mobilfunk-Misere in der Schwäbischen Alb: Wo das Netz versagt!
Beim gemütlichen Fahren von Ehingen in Richtung Schwäbische Alb stellt man schnell fest: Die mobile Verbindung ist nicht immer so stark, wie man es sich wünschen würde. Der Autor einer aktuellen Erhebung berichtet von zahlreichen Schwierigkeiten, die Netzabdeckung lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig. Besonders in ländlicheren Regionen bricht die Verbindung zum Kollegen immer wieder ab, was die Kommunikation deutlich erschwert. Ein Blick auf die Daten der Bundesnetzagentur zeigt, dass im Kreis Biberach nur 0,5 % der Fläche sowie im Alb-Donau-Kreis knapp 3 % ohne Mobilfunknetz auskommen müssen.
Diese besorgniserregenden Zahlen stammen aus der Funkloch-App, die auf freiwilligen Messungen von Nutzern basiert. Auf einer zweiten Karte, die sich auf Daten der Netzbetreiber stützt, zeigt es sich hingegen, dass flächendeckende 5G-Verbindungen existieren sollen – eine Darstellung, die nicht ganz der Realität entspricht. Auf der letzten „Messwoche“ der Bundesnetzagentur 2023 nahmen immerhin über 150.000 Nutzer teil und erweiterten die abgebildeten Daten um etwa 145 Millionen neue Messpunkte. Eigentlich eine erfreuliche Zahl, doch Funklöcher wurden in weniger als 1 % dieser Punkte festgestellt.
Versorgungslücken und geplante Lösungen
Um diesen Missständen entgegenzuwirken, wendet sich die Bundesnetzagentur an Netzanbieter und konfrontiert diese mit den Diskrepanzen zwischen eigenen und Nutzer-Messungen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Versorgungslücken in ländlichen Regionen, wie zum Beispiel Schwarzwald und Schwäbische Alb. Ziel ist es, bis 2030 eine flächendeckende Mobilfunkversorgung zu schaffen, unterstützt durch das BMLEH. Dieses hat sich der digitalen Infrastruktur in ländlichen Gebieten verschrieben, da diese für die Digitalisierung vor allem in der Landwirtschaft unerlässlich ist.
In Griesingen, wo die Handyverbindung ebenfalls lahmt, hat die Gemeinde bereits einen Standort für einen neuen Mobilfunkmast gefunden. Dort gibt es jedoch Diskussionen über die Strahlungsbelastung, und der Gemeinderat hat dem Projekt zwar zugestimmt, jedoch dauert die Baugenehmigung noch 2-3 Jahre. Ähnlich verhält es sich in Maselheim, wo trotz erteilter Baugenehmigung weiterhin Verbindungsprobleme bestehen und über einen neuen Mobilfunkmast diskutiert wird.
Vielfalt der Anbieter und attraktive Perspektiven
In der Gemeinde Lauterach hingegen kann die Telekom eine gute Abdeckung vorweisen, während die Baugenehmigung für einen Vodafone-Mast noch aussteht. Vantage Towers wartet ebenfalls auf die Freigabe für den Vodafone-Mast, dessen Fertigstellung in der ersten Jahreshälfte 2026 geplant ist. Damit das alles auch wirklich funktioniert, muss jeder neue Mobilfunkstandort an das Telekommunikationsnetz angeschlossen werden. Die Integration in bestehende Netze stellt dabei eine der zentralen Herausforderungen dar.
In Deutschland zeichnen sich Vantage Towers, die Deutsche Funkturm GmbH und American Towers verantwortlich für den Bau neuer Funkmasten. Doch nicht nur neugebaute Masten oder die Anzahl der Anbieter sind von Bedeutung. Auch bauliche Strukturen und hohe Nutzerzahlen am Funkmast können die Qualität der Netzabdeckung beeinflussen, wie die Dashboard-Mobilfunkversorgung des BMLEH zeigt.
Hoffen wir, dass die Bemühungen, eine verbesserte Mobilfunkversorgung zu schaffen, fruchten und wir bald auch in den ländlichen Regionen Deutschlands, wie bei uns in der Schwäbischen Alb, problemlos telefonieren und surfen können.