Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden wegen Drohne für 30 Minuten gesperrt!
Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden war aufgrund einer Drohnensichtung kurzfristig gesperrt. Vorfall am 18. November 2025 untersucht.

Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden wegen Drohne für 30 Minuten gesperrt!
Am vergangenen Samstagvormittag kam es am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden zu einem unerwarteten Vorfall: Für rund 30 Minuten musste der Betrieb aufgrund einer Drohnensichtung eingestellt werden. Anwohner einer benachbarten Gemeinde hatten die Polizei alarmiert, als sie ein unbekanntes Fluggerät in der Nähe der Start- und Landebahnen bemerkten. Einsatzkräfte, darunter auch ein Polizeihubschrauber, konnten das Gerät kurzzeitig beobachten, bevor es schließlich verschwand. Die genaue Herkunft und der Betreiber der Drohne sind bis jetzt unklar. Die Sperrung wurde vorsorglich angeordnet, um die Sicherheit im Luftraum zu gewährleisten und stellte die erste Sichtung dieser Art dar, die eine solche Maßnahme am Flughafen erforderlich machte. Eine Maschine auf dem Weg aus Sofia musste daraufhin nach Straßburg umgeleitet werden. Bundeskanzler Merz landete eine Stunde nach der Sperrung am Flughafen, war jedoch nicht mehr von den Einschränkungen betroffen. Laut Polizei besteht kein Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen seinem Besuch und dem Vorfall.
Doch der Vorfall in Karlsruhe ist kein Einzelfall. Wie die DLR berichtet, nimmt die Zahl der Drohnensichtungen in der Nähe von Flughäfen insgesamt zu. Eine systematische Auswertung für das Jahr 2024 hat ergeben, dass es an deutschen Flughäfen 118 gemeldete Störfälle durch Drohnen gab, wobei neun davon zur vollständigen Einstellung des Flugbetriebs führten. Dies führte zu einem geschätzten wirtschaftlichen Schaden von rund 500.000 Euro. Im Schnitt dauerten diese Vollsperrungen etwa 32 Minuten, einige Vorfälle lähmten den Flugverkehr sogar über eine Stunde.
Ein besorgniserregender Trend
Um die Dringlichkeit der Situation zu unterstreichen: Die Zahl der Drohnensichtungen ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. In Niedersachsen verzeichnete die Polizei von Januar bis September insgesamt 272 Sichtungen – zum Vergleich: 2024 waren es nur 131 Fälle. Die Innenministerin Daniela Behrens fordert angesichts dieser Entwicklung verstärkten technischen Handlungsbedarf, denn die bestehenden Abwehrsysteme bieten bei weitem nicht den nötigen Schutz gegen Drohnenbedrohungen. Aktuell wurden 7 Millionen Euro für neue Abwehrtechnologien angemeldet, um der wachsenden Problematik zu begegnen.
Die steigenden Drohnensichtungen werfen auch eine wirtschaftliche Schattenseite auf den Luftverkehr. Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften sehen sich durch Betriebseinstellungen nicht nur zeitlichen Verzögerungen, sondern auch einem potenziellen Imageschaden gegenüber. Die DLR hat festgestellt, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen solcher Vorfälle nicht zu unterschätzen sind. So könnten künftig noch stringentere Regelungen und frühzeitige Erkennungssysteme erforderlich sein, um kritische Infrastrukturen wie Flughäfen zu schützen und den Flugbetrieb nicht unnötig zu gefährden.
Die Bevölkerung ist aufgerufen, wachsam zu sein und sicherheitsrelevante Beobachtungen umgehend zu melden. Die Entwicklung bleibt spannend, und es wird sich zeigen, wie die Verantwortlichen auf die ständigen Herausforderungen in der Luftfahrt reagieren werden.