Baden-Württemberg streicht Zuschüsse: Handwerker warnen vor Bürokratieflut!

Baden-Württemberg streicht Zuschüsse: Handwerker warnen vor Bürokratieflut!
In Baden-Württemberg gibt es ab dem 1. Juli eine bedeutende Veränderung in der Digitalisierungs- und Innovationsförderung. Nachdem am 30. Juni 2025 die Ankündigung zur Streichung der Zuschussvariante der beliebten „Digitalisierungsprämie Plus“ veröffentlicht wurde, sieht sich die Landesregierung viel Kritik gegenüber. Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW, äußert sich empört und bezeichnet den Schritt als klaren Rückschritt für die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Schwäbische.de berichtet von dieser hitzigen Diskussion.
Die Streichung kam nicht nur überraschend, sondern auch zu einem Zeitpunkt, an dem viele Unternehmer ihre Pläne auf die Zuschüsse ausgerichtet hatten. Lediglich vier Tage vor der Änderung erhielten die Betroffenen von der L-Bank die Nachricht. Bislang konnten Unternehmen bislang zwischen einem direkten Zuschuss und einem zinsverbilligten Darlehen wählen. Ab dem 1. Juli jedoch wird die Förderung ausschließlich über Darlehen abgewickelt, was bei vielen Unternehmen zu Sorge führt.
Die Folgen für Unternehmen
Die Digitalisierungsprämie Plus hatte ein Fördervolumen von bis zu 100.000 Euro und unterstützte Projekte in der Digitalisierung und IT-Sicherheit – vom Kauf von Laptops über Software bis hin zu KI-Anwendungen. „Eine unnötige Bürokratie und höhere Mindestbeträge schaden vor allem den kleinen Betrieben, die oft nicht die Ressourcen für diesen Aufwand haben“, betont Reichhold. Eine klare Botschaft für die Regierung: „Hier muss dringend nachgebessert werden.“
Die SPD sieht die Entscheidung als „schweren Fehler“ an und fordert eine Rückkehr zur alten Praxis, um echte Unterstützung für die kleineren Betriebe bieten zu können. Trotz der Kritik wurde die Reform jedoch unumstößlich verkündet.
Alternativen zur Förderung
Unternehmen, die auf der Suche nach Unterstützung sind, können sich alternative Fördermöglichkeiten wie die INQA-Erstberatung in Anspruch nehmen. Hier wird der betriebliche Unterstützungsbedarf analysiert, und im besten Fall kann ein INQA-Coaching-Scheck ausgestellt werden, mit welchem qualifizierte Berater aufgesucht werden können. Die Bundesnetzagentur informiert über die Möglichkeiten und zeigt auf, wie Unternehmen ihre individuellen Lösungen entwickeln können.
Es bleibt abzuwarten, wie die Unternehmen in Baden-Württemberg auf die Änderungen reagieren und welche Wege sie finden, um die Herausforderungen der Digitalisierung weiterhin zu meistern. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Entscheidung der Landesregierung tatsächlich die erhoffte Innovation und Unterstützung für die KMU bringt oder ob sie den antretenden Widerstand weiter verstärkt.