Jeder fünfte Deutsche leidet unter Depression – Ein Hilfsprojekt im Fokus!

Biberach beleuchtet den Anstieg von Depressionen in Deutschland seit 2020: Ursachen, Symptome und Unterstützung für Betroffene.

Biberach beleuchtet den Anstieg von Depressionen in Deutschland seit 2020: Ursachen, Symptome und Unterstützung für Betroffene.
Biberach beleuchtet den Anstieg von Depressionen in Deutschland seit 2020: Ursachen, Symptome und Unterstützung für Betroffene.

Jeder fünfte Deutsche leidet unter Depression – Ein Hilfsprojekt im Fokus!

In den letzten Jahren hat sich in Deutschland eine alarmierende Tendenz gezeigt: Laut dem Deutschland-Barometer Depression 2024 sind rund 8,2 % der 18- bis 65-Jährigen im Jahr 2023 von behandlungsbedürftigen Depressionen betroffen. Das sind über 5 Millionen Menschen, die unter den zunehmenden Auswirkungen der psychischen Krankheit leiden, die sich mittlerweile zu einer neuen Volkskrankheit entwickelt hat. Schwäbische berichtet, dass die Lebenszeitprävalenz bei etwa 19 % liegt – und damit ist jeder fünfte Deutsche betroffen.

Die Ursachen für diese besorgniserregende Entwicklung sind vielschichtig und reichen von den Belastungen durch die Corona-Pandemie über Isolation und Homeoffice bis hin zu Zukunftsängsten und wirtschaftlichen Sorgen. Die rapide steigenden Lebenshaltungskosten und die Unsicherheit am Arbeitsplatz tragen ebenfalls zu diesem besorgniserregenden Anstieg bei. Vor allem die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt lässt viele Menschen unter Druck geraten.

Das Beispiel Elena Schmidt

Nehmen wir das Beispiel von Elena Schmidt, einer 40-jährigen Gastronomin. Sie litt unter unregelmäßigen Arbeitszeiten und einem angespannten Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten. Ihre Symptome umfassten Schlaflosigkeit, Verlust des Selbstvertrauens und sogar Panikattacken. Wie Mayo Clinic erklärt, ist Depression eine ernsthafte Erkrankung, die anhaltende Traurigkeit und eine Vielzahl von emotionalen, physikalischen und kognitiven Symptomen verursacht.

Im Jahr 2023 erhielt Elena die Diagnose einer Depression von ihrem Hausarzt, der ihr eine ambulante Therapie empfahl. Im November 2023 trat sie in die Tagesklinik der Pauline-Arkade 13 in Friedrichshafen ein, wo sie sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien absolvierte. Während ihres Aufenthalts wurde sie auf das Projekt Berufliches Übergangsmanagement (BÜM) aufmerksam, das seit 2021 von Aktion Mensch gefördert wird.

Berufliches Übergangsmanagement – Ein Lichtblick

Das Ziel des BÜM ist es, den Übergang zwischen Klinikaufenthalt und Arbeitsleben zu erleichtern und psychisch erkrankte Menschen zu unterstützen. Besonders für erwerbsfähige Personen in Einrichtungen des ZfP Südwürttemberg bietet das Projekt wertvolle Hilfestellung, sei es bei der beruflichen Orientierung oder der Antragstellung für Reha-Leistungen. Die Projektleiterin Selina Löw berichtete, dass seit dem Start des Programms bereits 315 Personen unterstützt werden konnten und das Angebot bis Ende August 2026 verlängert wurde. Diese Entwicklung unterstreicht die Wichtigkeit einer frühzeitigen Beratung und Begleitung für die Rückkehr in den Arbeitsmarkt.

Elena plant bereits ihre Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement in Isny, wo geregelte Arbeitszeiten und freie Wochenenden auf sie warten. Konkrete Unterstützung bei Wiedereingliederungsmaßnahmen und Praktika sind notwendig, denn die Herausforderungen bei bürokratischen Angelegenheiten, wie der Kontakt zur Agentur für Arbeit oder den Krankenkassen, sind nicht zu unterschätzen.

Gesellschaftliche Verantwortung

Diese steigenden Zahlen zeigen nicht nur die persönliche Tragik Betroffener wie Elena auf, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit psychischen Erkrankungen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem. Der Weg zur Heilung kann lang und steinig sein, doch Unterstützung und Verständnis sind unerlässlich.

Insgesamt sind die messbaren Auswirkungen von Depressionen in Deutschland alarmierend, und es liegt an uns, Bewusstsein zu schaffen, Betroffenen zu helfen und die notwendige Unterstützung bereitzustellen. Denn schließlich haben wir alle ein gutes Händchen dafür, dass es unseren Mitmenschen gut geht.