Boom bei Sportvereinen am Bodensee: Kinder und Senioren strömen in Scharen!

Im Bodenseekreis steigt die Mitgliederzahl in Sportvereinen, besonders bei Kindern und Senioren, während Ehrenamtliche fehlen.

Im Bodenseekreis steigt die Mitgliederzahl in Sportvereinen, besonders bei Kindern und Senioren, während Ehrenamtliche fehlen.
Im Bodenseekreis steigt die Mitgliederzahl in Sportvereinen, besonders bei Kindern und Senioren, während Ehrenamtliche fehlen.

Boom bei Sportvereinen am Bodensee: Kinder und Senioren strömen in Scharen!

In den letzten Jahren ist ein erfreulicher Trend in den Sportvereinen der Region Bodensee-Oberschwaben zu beobachten: Die Mitgliederzahlen steigen! Besonders stark sind die Neuaustritte bei Kindern und Senioren. Wie SWR berichtet, konnte der Sportkreis Bodensee im vergangenen Jahr rund 1.600 Mitglieder gewinnen, was einem Zuwachs von 3,2 Prozent entspricht. Auch der Landkreis Konstanz verzeichnete mit etwa 3.000 neuen Mitgliedern eine beachtliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr.

Besonders auffällig ist der Anstieg der Mitgliederzahlen im Vor- und Grundschulalter. So melden die Sportvereine die höchste Anzahl an bis zu zehnjährigen Mitgliedern in ihrer Geschichte. Doch diese positive Entwicklung bringt auch Herausforderungen mit sich. Es gibt eine Stagnation bei den ehrenamtlichen Übungsleitern, was bei der Aufnahme neuer Mitglieder zu Problemen führen kann. In einigen Sportarten, wie etwa Basketball, müssen Vereine stellenweise Aufnahmestopps verhängen. Dies ist unter anderem auf den Mangel an verfügbaren Sporthallen zurückzuführen, da konstruktive Maßnahmen aufgrund fehlender kommunaler Mittel rar sind.

Ehrenamt und Unterstützung

Die Situation wird durch das Fehlen eines aktiven Ehrenamts noch verschärft. Laut einem Artikel von Spiegel sind viele Sportvereine stark auf die Unterstützung durch Ehrenamtliche angewiesen, doch die Anwerbung und Bindung dieser Engagements bleibt eine große Herausforderung. Die Förderung von Ehrenamt und die Bereitstellung von Mittel für den Sportstättenbau sind dringend nötig, fordert der Württembergische Landessportbund (WLSB) von der Landespolitik.

Ein weiterer Punkt, der die Situation zukünftig beeinflussen könnte, ist der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen, der ab dem Schuljahr 2026/2027 in Kraft treten wird. Entsprechend sorgt die Möglichkeit für die Kinder, in der Nachmittagsbetreuung verschiedene Sportarten zu probieren, für Versatzstücke in den Mitgliedszahlen der Vereine. Experten befürchten, dass Kommunen versuchen könnten, die Übungsleiter für die Ganztagsbetreuung abzuwerben, da in den Sportvereinen nur geringe Ehrenamtspauschalen bereitgestellt werden.

Beliebte Sportarten und Vereinslandschaft

Die größten Sportvereine in der Region sind unter anderem die DAV-Sektionen in Friedrichshafen mit 5.790 Mitgliedern und Konstanz mit 11.610 Mitgliedern. Auch der VfB Friedrichshafen und der Turnverein Konstanz mit 3.686 bzw. 3.792 Mitgliedern stehen an der Spitze. Allerdings prägen eher kleinere Vereine mit etwa 100 bis 300 Mitgliedern das Bild der Vereinslandschaft. Fußball und Turnen sind nach wie vor die beliebtesten Sportarten in der Region.

Insgesamt zeigt die Statistik, dass Deutschland im Jahr 2024 über 85.900 Sportvereine verfügte, wobei Nordrhein-Westfalen die größte Anzahl an Mitgliedern aufweist. Dort sind über 20 Prozent der Bevölkerung in Sportvereinen aktiv, während der allgemeine Sporttrend in den letzten Jahren eine leichte Delle erlebte. Statista vermerkt, dass mehr als 25 Millionen Menschen in Deutschland Mitglied eines Sportvereins sind, was die zentrale Rolle der Vereine im sozialen und sportlichen Leben verdeutlicht.

Es lässt sich also festhalten: Während die Mitgliederzahlen steigen und das Interesse an Sport unverändert hoch ist, stehen die Vereine vor großen Herausforderungen, die die Zukunft des Ehrenamts und den Zugang zu den Sportinstitutionen betreffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Akteure im Sportbereich auf diesen Wandel reagieren werden.