Drohnen-Alarm am Bodensee: Zeppelin gefährdet durch Quadrokopter!
Ein Zeppelin-Übungsflug über Friedrichshafen wurde von einer nahen Drohne gefährdet. Polizei sucht Zeugen zum Vorfall.

Drohnen-Alarm am Bodensee: Zeppelin gefährdet durch Quadrokopter!
Gestern, am 5. November 2025, kam es über Friedrichshafen zu einem gefährlichen Vorfall im Luftraum. Während eines Übungsflugs eines Zeppelins bemerkte die Besatzung eine Drohne, die sich in etwa 350 Metern Höhe in gefährlicher Nähe des Luftschiffes bewegte. Laut Berichten des Südkuriers folgte die Drohne dem Zeppelin in gleichbleibendem Abstand und sorgte damit für besorgniserregende Momente. Die Tower-Mitarbeiter informierten sofort die Polizei, die nun wegen Gefährdung des Luftverkehrs ermittelt und Zeugen sucht.
Die Drohne wurde als handelsüblicher Quadrokopter identifiziert. Die Polizei geht davon aus, dass der Pilot den Überblick über sein Gerät verloren hat. Bei einem drohenden Verstoß gegen die Drohnenregeln könnte der Verantwortliche mit hohen Bußgeldern oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Gerade Hobbypiloten sind aufgefordert, sich ausgiebig über die geltenden Vorschriften zu informieren, um solche Vorfälle zu vermeiden. Im konkreten Fall bleibt die Fahndung nach dem Drohnenpiloten bislang erfolglos, die Polizei bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 07541/2074-0.
Erhöhte Wachsamkeit aufgrund internationaler Konflikte
Der Vorfall in Friedrichshafen weckt Erinnerungen an ähnliche Vorkommnisse, die in anderer Form auch international für Aufregung sorgen. In der Nacht auf Mittwoch haben mindestens 19 russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzt, was die Politik in Berlin in Alarmbereitschaft versetzte. Berichte zufolge wurde dieses Vorgehen von Bundeskanzler Friedrich Merz als „rücksichtslose Provokation“ verurteilt. Die Bundeswehr hat zwar zwei Einheiten des Luftverteidigungssystems „Patriot“ im Südosten Polens stationiert, bleibt jedoch im aktuellen Drohnen-Konflikt weitgehend machtlos.
Diese Vorfälle zeigen die ansteigende Bedrohung durch Drohnen, die in Deutschland offenbar nicht ignoriert werden kann. Bundeskanzler Merz äußerte, dass Deutschland mit einer neuen Bedrohung konfrontiert sei, während das Bundeskriminalamt in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 über 500 verdächtige Drohnenflüge über Militäranlagen und kritische Infrastruktur registrierte. Zu den einsatzkritischen Orten zählen unter anderem der Fliegerhorst Nordholz und der Marinestützpunkt Wilhelmshaven. Drohnen können überall eingesetzt werden, sei es für Spionage, als Waffe oder zur Störung des Flugverkehrs, was unter anderem dazu führt, dass in solchen Zonen strenge Regelungen gelten.
Drohnenabwehr in Deutschland
In Reaktion auf diese Bedrohungen arbeiten verschiedene Institutionen an der Verbesserung der Drohnenabwehr in Deutschland. Das Fraunhofer-Institut entwickelt ein Drohnenabwehrsystem, um die Polizei bei ihrer Arbeit zu unterstützen, während die Bundesregierung plant, ihre Luftabwehrkapazitäten zu modernisieren. Fachleute weisen zudem auf die dringende Notwendigkeit hin, mobile Systeme wie den Skyranger einzuführen. Geplant ist, auch die rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen, damit die Bundeswehr effizienter im Bereich der Drohnenabwehr agieren kann.
In Anbetracht dieser Entwicklungen wird deutlich, dass nicht nur international, sondern auch im alltäglichen Luftverkehr erhebliches Gefahrenpotenzial durch Drohnen besteht. Der Zwischenfall über Friedrichshafen könnte ein Weckruf sein, der uns alle daran erinnert, dass Sicherheit im Luftraum ernst genommen werden muss.