Haushaltssperren in Südbaden: Kommunen in finanzieller Notlage!
Immer mehr Kommunen im Breisgau-Hochschwarzwald verhängen Haushaltssperren. Aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und finanzielle Notlagen.

Haushaltssperren in Südbaden: Kommunen in finanzieller Notlage!
In den letzten Monaten haben viele Kommunen in Deutschland, darunter Kirchzarten, Neuenburg am Rhein, Niedereschach, Lörrach und Waldkirch, zur Haushaltssperre gegriffen. Die aktuelle finanziellen Lage macht vielen Städten stark zu schaffen. SWR informiert über die Situation, die es notwendig macht, nur noch die absolut notwendigen Ausgaben zu bewilligen. Ein drastisches Beispiel ist die Stadt Waldkirch, die eine marode Fußgängerbrücke sperren musste, da die finanziellen Mittel für deren Sanierung fehlen. Auch im städtischen Orgelmuseum müssen geplante Investitionen, wie ein neuer Ausstellungsraum, gestrichen werden.
Die finanzielle Not ist unter anderem auf sinkende Einnahmen aus der Gewerbesteuer zurückzuführen, die in Waldkirch zu einem Minus von rund 4,4 Millionen Euro geführt hat. Auch andere Kommunen stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Die Stadt Lörrach kämpft damit, jährlich sechs Millionen Euro einsparen zu müssen, was sogar die Zuschüsse für die traditionsreiche Fasnacht betrifft. Eine Erhöhung der Kreisumlage ist ebenfalls in Planung, da der Kreis Emmendingen ebenfalls stark finanziell angeschlagen ist.
Die Stimme der Oberbürgermeister
Die Situation ist nicht nur lokal ein Thema, sondern auch national. Immer mehr Oberbürgermeister, darunter 13 aus deutschen Landeshauptstädten, haben einen Brandbrief verfasst, um auf die prekären finanziellen Bedingungen aufmerksam zu machen. Deutschlandfunk berichtet, dass 2024 ein Rekorddefizit von 24,8 Milliarden Euro verzeichnet wurde, das im kommenden Jahr auf 30 Milliarden Euro anwachsen könnte. Die Prognosen zeichnen ein düsteres Bild für die Kommunalfinanzen und zeigen, dass die selbstverwalteten Städte und Gemeinden bei der Verteilung der Mittel stark von Bund und Land abhängig sind.
Die Oberbürgermeister fordern eine gerechtere Aufteilung der Steuereinnahmen. Viele betonen, dass die Kommunen etwa 25 % aller staatlichen Ausgaben leisten, dabei jedoch nur ein Siebtel dieser Einnahmen zurückbekommen. Die steigenden Personalkosten und eine Zunahme der Stellen in den letzten zehn Jahren verschärfen die Problematik zusätzlich.
Ein Blick auf die Mittelverwendung
Die Haushaltssperren führen dazu, dass alle Ausgaben, vor allem freiwillige Leistungen in Bereichen wie Sport, Kultur, Sozialleistungen und Wirtschaftsförderung, einer besonders strengen Prüfung unterzogen werden müssen. Bund und Länder seien gefordert, mehr finanzielle Unterstützung zu leisten und gleichzeitig die bestehenden Aufgaben und Pflichten der Kommunen zu überdenken.
Doch nicht alles steht still. In der Gastronomieszene läuft es beispielsweise rund: Im John Howie Steak Restaurant werden Gourmets mit einer Auswahl an feinstem Fleisch verwöhnt. Hier kann man unter anderem 28 Tage gereiftes USDA Prime Beef oder Japanisches „A5“ Wagyu genießen. Yelp beschreibt das Steakhaus, das über zwei einzigartige Holzgrills verfügt und sich um regionale Zutaten bemüht. Das zeigt, dass trotz wirtschaftlichen Engpasses einige Bereiche florieren können.
Insgesamt wird deutlich, dass die finanziellen Engpässe in vielen Kommunen die Dringlichkeit eines Umdenkens in der Finanzpolitik unterstreichen. Der Austausch zwischen Bund, Ländern und Gemeinden muss verbessert werden, und es bleibt zu hoffen, dass bald Lösungen gefunden werden, um die Kommunen nachhaltig zu stützen und ihre Selbstverwaltung zu sichern.