Ärztemangel in Oberndorf: MVZ soll die Rettung bringen!
Der Landkreis Rottweil plant zur Bekämpfung des Ärztemangels ein Medizinisches Versorgungszentrum in Oberndorf.

Ärztemangel in Oberndorf: MVZ soll die Rettung bringen!
Im Landkreis Rottweil ist die medizinische Versorgung in ein kritisches Licht gerückt. Immer mehr Stimmen weisen auf den gravierenden Ärztemangel hin, der der Region zu schaffen macht. Das Oberndorfer Krankenhaus hat nun die Initiative ergriffen und plant in Zusammenarbeit mit der Firma Diomedes die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Die Hoffnung ist groß, jedoch wird die Verantwortung für die Ärzteversorgung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) übergeben, die in diesem Zusammenhang einen „gewissen Versagen“ erfahren hat. Wie der Schwarzwälder Bote berichtete, sehen der Landkreis und die Stadt Oberndorf die Daseinsvorsorge als eigene Angelegenheit an und haben beschlossen, aktiv zu handeln.
Die demografischen Zahlen sind alarmierend: Fast 40% der praktizierenden Ärzte im Landkreis sind bereits über 60 Jahre alt. Dies führt zu einem drastischen Mangel an verfügbaren Ärzten – eine 1:1-Nachbesetzung der Einzelpraxen scheint kaum realisierbar. Aktuell sind in Oberndorf lediglich drei Einzel- und zwei Gemeinschaftspraxen vorhanden, wodurch die Situation für die Bevölkerung immer kritischer wird.
Strategien zur Ärzteversorgung
Die Initiatoren setzen auf mehrere Strategien, um Mediziner in der Region zu halten. Dazu zählen die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte sowie die Nutzung von Telemedizin. Während die Landarztquote erst in 8 bis 10 Jahren Wirkung zeigen wird, arbeiten Diomedes und lokale Akteure bereits jetzt daran, eine Lösung zu finden. Der Schwarzwälder Bote hat berichtet, dass Diomedes Gespräche mit fünf Arztpraxen und sechs Kommunen führt, um Unterstützung zu gewinnen.
Besonders interessant ist die Bereitschaft des SRH Krankenhauses in Oberndorf, Praxisräume anzubieten und die Konditionen für deren Nutzung zu prüfen. Die Räume sind bereits gut ausgestattet und könnten sofort genutzt werden. Der Standort wird als sehr geeignet erachtet, um Synergieeffekte zu generieren und eine optimale Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
In dieser kritischen Phase ist es wichtig, dass die Verantwortlichen handeln. Nur durch gemeinsames Engagement und die Bereitschaft, innovative Lösungen zu suchen, kann der Ärztemangel nachhaltig bekämpft werden. Die Region blickt gespannt auf die weiteren Entwicklungen und hofft auf positive Nachrichten in naher Zukunft.