Juni-Rekord: Über 2.300 Hitzetote in Westeuropa durch Klimawandel!

Juni-Rekord: Über 2.300 Hitzetote in Westeuropa durch Klimawandel!
Der Juni 2023 geht als Rekordmonat in die Geschichtsbücher Westeuropas ein: Mittlerweile bestätigt, war es der heißeste Juni, der je gemessen wurde, mit einer Durchschnittstemperatur von 20,49 Grad Celsius. Dies geht aus den neuesten Daten des EU-Klimawandeldienstes Copernicus hervor, die bis ins Jahr 1950 zurückreichen. Besonders brisant: In vielen Städten wurden Extreme von über 40 Grad Celsius erreicht, wie eine umfassende Studie zeigt, die auch auf die verheerenden hitzebedingten Todesfälle hinweist. Die Bilanz: Im Zeitraum einer Hitzewelle von Ende Juni bis Anfang Juli wurden insgesamt etwa 2.300 Tote in zwölf europäischen Großstädten gezählt, ein dramatischer Anstieg, der stark mit dem Klimawandel in Verbindung steht. Statistisch gesehen, gingen rund 1.500 dieser Todesfälle direkt auf die steigenden Temperaturen zurück, die durch die Erderwärmung verursacht werden. In einer Zeit, in der bei vielen Menschen die Hitze noch nicht einmal richtig angekommen war, war ihre Gefahr besonders hoch. Ohne den Einfluss des Klimawandels wären wohl nur 800 Menschen an Hitze verstorben, was die alarmierende Wirkung der globalen Erwärmung verdeutlicht. PZ News berichtet.
Wenn man sich die Zahlen im Detail ansieht, wird deutlich, dass die älteren Mitbürger ganz besonders unter der Hitze leiden. 88 Prozent der hitzebedingten Todesfälle betrafen Personen ab 65 Jahren. In Stadtbereichen wie Mailand (320 zusätzliche Todesfälle), Barcelona (286) und Paris (235) lagen die Zahlen besonders hoch. Auch London (171) und Frankfurt (21) litten unter den extremen Temperaturen, die der Klimawandel global nach oben treibt, und nicht nur in Europa. Weltweit war der Juni 2023 der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, und die globale Temperatur ist seit der vorindustriellen Zeit um 1,3 Grad Celsius gestiegen. Dass Hitzewellen mehr Todesfälle verursachen als andere Naturkatastrophen, wie zum Beispiel die Überschwemmungen in Valencia, bei denen 224 Menschen starben, ist ebenso aufschlussreich wie besorgniserregend. DW.de bringt auf den Punkt, dass tägliche Höchsttemperaturen durch den Klimawandel um 1 bis 4 Grad Celsius steigen. Und eine Differenz von nur 2 bis 3 Grad kann für viele eine lebensbedrohliche Situation bedeuten.
Gesundheitliche Auswirkungen und gesellschaftliche Herausforderungen
Besonders beunruhigend sind die gesundheitlichen Folgen der Hitze. Studien zeigen, dass allein im Sommer 2023 über 47.000 Menschen in Europa an den Folgen hoher Temperaturen gestorben sind. Klar ist, dass die gefährdetsten Gruppen, gerade Personen mit Vorerkrankungen oder die älteren Generationen, beim Hitzestress besonders leiden. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass die tatsächlichen Erkrankungszahlen durch tropische Krankheiten, welche durch sich ausbreitende Arten wie die Asiatische Tigermücke übertragen werden, um das 40- bis 50-Fache höher liegen könnten, als offiziell dokumentiert. Deutschlandfunk hebt hervor, dass die Ausbreitung solcher Krankheiten eine gewaltige Gesundheitsrisiko darstellt und angrenzend an die psychischen Herausforderungen entstehen, die sich durch den Klimawandel bei vielen Menschen manifestieren.
Die Politik steht vor gewaltigen Herausforderungen. Viele Städte sind nach wie vor nicht ausreichend auf die Gesundheitsrisiken durch Hitzewellen vorbereitet, was insbesondere in Deutschland von Fachleuten kritisch unter die Lupe genommen wird. Fehlende Verschattung, zu wenig Grünflächen und übermäßige Versiegelung sind einige der Probleme, die angegangen werden müssen, um die Hitzewelle besser zu überstehen. Vorschläge zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels, wie der Stopp des Verbrennens fossiler Brennstoffe sowie der Ausbau erneuerbarer Energien, sind wahrlich eine Herausforderung, der sich die Gesellschaft stellen muss. Man darf nicht vergessen, dass Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, wie etwa die Schaffung schattiger Plätze oder erweiterte Hitzeschutzkonzepte, nicht nur Leitfäden sind, sondern Handlungsanweisungen, die für künftige Generationen von entscheidender Bedeutung sein werden.