Eisvögel in Esslingen: Vom Aussterben bedrohte Schönheiten beobachten!

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Eisvögel in Esslingen: bedrohte Arten, Sichtungen am Neckar und Naturschutzmaßnahmen. Ein Blick auf ihre Zukunft und Lebensraum.

Eisvögel in Esslingen: bedrohte Arten, Sichtungen am Neckar und Naturschutzmaßnahmen. Ein Blick auf ihre Zukunft und Lebensraum.
Eisvögel in Esslingen: bedrohte Arten, Sichtungen am Neckar und Naturschutzmaßnahmen. Ein Blick auf ihre Zukunft und Lebensraum.

Eisvögel in Esslingen: Vom Aussterben bedrohte Schönheiten beobachten!

Was tut sich in Esslingen? Eine ganz besondere Vogelart sorgt derzeit für Aufsehen: Der Eisvogel. Sven Lang, ein begeisterter Hobbyfotograf aus der Region, hat in letzter Zeit regelmäßig diese Farbwelten versprühtenden Vögel beobachtet. Doch die Uhr tickt für die Eisvögel. Der Naturschutzbund (Nabu) berichtet, dass sie in Esslingen vom Aussterben bedroht sind und auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Arten in Baden-Württemberg stehen.

Besucher am Neckar, besonders rund um das Wehr in Sirnau und in Richtung Wendlingen, berichten von Sichtungen. Die Esslinger Eisvogelpopulation scheint aus nur zwei Brutpaaren zu bestehen: eines im Naturschutzgebiet Alter Neckar und das andere im Unterlauf der Körsch. Diese Vögel nisten in Röhren nahe Gewässern, und der naturnahe Unterlauf der Körsch bietet dafür optimale Bedingungen.

Eine bedrohte Art und ihre Lebensweise

Ein Blick auf die Ernährung des Eisvogels verrät viel über seine Lebensweise. Diese Meisterjäger ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen, die sie aus einer überraschenden Höhe ins Wasser entspringend fangen. Ein Vorteil, den der Eisvogel aus milden Wintern zieht, sind die seltener zugefrorenen Gewässer. Dennoch sieht der kurzfristige Trend für die Art in Baden-Württemberg zwar eine Zunahme, doch langfristig ist der Bestand negativ betroffen. Ein Grund dafür ist die Vergangenheit: Flussbegradigungen und massive Verbauungen haben den Lebensraum der Eisvögel stark eingeschränkt.

Derzeit sind im Esslinger Tierpark Nymphaea zwei Bruthilfen für die Eisvögel geplant. Diese sind aber noch nicht installiert, was sich als Herausforderung herausstellt, denn der Tierpark hat mit einem großen Bauprojekt für ein Terrarien- und Aufzuchthaus zu tun. Der Naturschutzexperte Ralf Hilzinger vom Nabu fügt hinzu, dass Eisvögel in den 1980er Jahren in der Region viel häufiger waren.

Lokale Herausforderungen und globale Perspektiven

Der Rückgang der Eisvögel ist Teil eines größeren Problems, das auch den globalen Artenverlust betrifft. Laut dem WWF ist das aktuelle Artensterben das schlimmste seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Dieses Phänomen wird durch die menschliche Zerstörung von Lebensräumen verstärkt. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, hebt hervor, dass intakte Natur nicht nur Nahrung und sauberes Wasser bietet, sondern auch entscheidend für die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen ist.

Das Beispiel des Eisvogels, dessen Bestand in Deutschland nicht als gefährdet gilt, steht im Kontrast zu anderen Arten wie dem Feldhamster oder dem Atlantischen Nordkaper. Diese sind weltweit bedroht und exemplifizieren die Vielzahl an Herausforderungen, die sich aus dem Verlust der biologischen Vielfalt ergeben. Die ersten Roten Listen wurden bereits 1971 veröffentlicht und dienen als Orientierungshilfe für den Schutz gefährdeter Arten und den Erhalt von Lebensräumen. Es bleibt zu hoffen, dass die Region sich ein gutes Händchen beim Schutz dieser schönen Vögel bewahrt.