Caritas warnt: Zivile Dienste dürfen nicht gegen Wehrdienst ausgespielt werden!

Caritas kritisiert die geplante Solderhöhung für Wehrdienstleistende. Forderung nach Gleichwertigkeit der Freiwilligendienste.

Caritas kritisiert die geplante Solderhöhung für Wehrdienstleistende. Forderung nach Gleichwertigkeit der Freiwilligendienste.
Caritas kritisiert die geplante Solderhöhung für Wehrdienstleistende. Forderung nach Gleichwertigkeit der Freiwilligendienste.

Caritas warnt: Zivile Dienste dürfen nicht gegen Wehrdienst ausgespielt werden!

Die Diskussion um die künftige Attraktivität des Wehrdienstes nimmt immer konkretere Züge an. Am heutigen 10.07.2025 hat die Caritas, vertreten durch ihre Präsidentin Eva Welskop-Deffaa, die Pläne des Verteidigungsministeriums zur Erhöhung der Soldzahlungen für Wehrdienstleistende scharf kritisiert. Die Caritas sieht in der geplanten Solderhöhung eine einseitige Unterstützung, die auf Kosten der zivilen Freiwilligendienste geht. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Wehrdienst und zivilen Dienste Hand in Hand attractive gemacht werden müssen“, so Welskop-Deffaa gegenüber der Presse.

Ein Widerstand formiert sich unter sozialen Trägern, die Bedenken haben, dass mit einer höheren Bezahlung des Wehrdienstes die zivilen Freiwilligendienste hintangestellt werden. Welskop-Deffaa fordert daher ein umgedämpftes Vorgehen: Sie plädiert dafür, dass Wehrdienst, Zivilschutz und das klassische Freiwilligenjahr gleichwertig beworben und honoriert werden sollten. Man müsse jungen Menschen die Wahl zwischen den verschiedenen Diensten ermöglichen und sie nicht gegeneinander ausspielen, heißt es weiter.

Gesetzesentwurf in Planung

Um diese Gleichstellung zu erreichen, bringt die Caritas die Idee eines Freiwilligendienstestärkungsgesetzes ins Spiel. Dieses Gesetz soll einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste festlegen und die öffentliche Übernahme von Taschengeld- und Soldzahlungen sicherstellen. Momentan leisten rund 100.000 junge Menschen einen Freiwilligendienst, und Welskop-Deffaa schätzt, dass die Zahl leicht verdoppelt werden könnte, wenn die Wehrpflicht nicht als Auffanglösung in Betracht gezogen wird und das schwedische Modell eines Freiwilligen Gesellschaftsjahrs erfolgreich umgesetzt wird. „Eine gute Flankierung des neuen Wehrdienstes wäre unerlässlich“, betont sie.

Die Corona-Pandemie hat zwar dazu geführt, dass soziale Berufe mehr Anerkennung und höhere Bezahlung erfahren haben, aber für die Caritas reicht das noch lange nicht. Welskop-Deffaa setzt sich dafür ein, dass Schulen besser über die verschiedenen Freiwilligendienste informieren und die Anzahl der Plätze für ein freiwilliges soziales Jahr erhöht wird. „Hier geht es um Freiwilligendienste und nicht um Ersatzdienstplätze“, macht sie deutlich.

Fazit: Zivile und Wehrleistungen gemeinsam fördern

Die Kritik an den einseitigen Plänen des Verteidigungsnewsministeriums ist klar und deutlich: Es ist an der Zeit, dass alle Dienste gleichberechtigt behandelt und gewürdigt werden. Welskop-Deffaa stellt unmissverständlich klar, dass eine gesunde Gesellschaft auf der Gleichwertigkeit aller Dienste beruht. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf diese fundierten Forderungen reagiert und ob es gelingt, eine Balance zwischen Wehrdienst und zivilen Freiwilligendiensten herzustellen. Die Stimmen aus der Caritas sind jedenfalls laut und unüberhörbar.

Für weitere Informationen zu diesen Themen können Sie die Berichte auf Tixio, Katholisch.de und Tagesspiegel nachlesen.