Bunte Proteste in Heidelberg: Jung und laut gegen die AfD!

Am 18.07.2025 demonstrierten in Heidelberg rund 100 Personen gegen eine AfD-Veranstaltung, forderten Demokratie und Vielfalt.

Am 18.07.2025 demonstrierten in Heidelberg rund 100 Personen gegen eine AfD-Veranstaltung, forderten Demokratie und Vielfalt.
Am 18.07.2025 demonstrierten in Heidelberg rund 100 Personen gegen eine AfD-Veranstaltung, forderten Demokratie und Vielfalt.

Bunte Proteste in Heidelberg: Jung und laut gegen die AfD!

In einer lebhaften Protestaktion versammelten sich am Freitagabend rund 100 überwiegend junge Aktivisten auf dem Emmertsgrund, um gegen eine Veranstaltung der AfD zu demonstrieren. Der heimische AfD-Bundestagsabgeordnete Malte Kaufmann hatte im Bürgerhaus zu einem „Bürgerdialog“ eingeladen, was prompt auf Widerstand stieß. Die Demonstranten empfingen die etwa 60 Besucher mit lautstarken Rufen und Slogans wie „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ und „Stoppt den Rechtsruck in der BRD“. Dabei kritisierten sie die AfD, die sie als rassistisch, sexistisch und neoliberal einstufen, und forderten internationale Solidarität sowie eine liberale Flüchtlingspolitik. Organisiert wurde die Kundgebung von der Gruppe Seebrücke, die auch zuvor zu einem offenen antifaschistischen Treffen eingeladen hatte. Trotz der angespannten Stimmung blieb die Situation während der gesamten Veranstaltung ruhig.

Die Polizei war stark präsent und hatte ein spezielles Anti-Konflikt-Team vor Ort, das jedoch nicht eingreifen musste. Zur Sicherheit war der Eingangsbereich des Bürgerhauses mit Absperrgittern abgetrennt. Diese protektiven Maßnahmen waren nicht unbegründet, denn bei der Kommunalwahl 2024 erzielte die AfD in diesem Stadtteil mit über 24 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 41 Prozent, was zeigt, dass das Thema auf lokaler Ebene hohe Wellen schlägt.

Kontinuität der Protestbewegung

Die Demonstration auf dem Emmertsgrund ist Teil einer größeren Bewegung, die sich in den letzten Monaten in Deutschland verstärkt hat. In mehr als 60 Städten fanden in den vergangenen Wochen Proteste gegen Rechtsextremismus und den politischen Rechtsruck statt. Ein besonders beeindruckendes Beispiel war die Demo in Köln, bei der laut Polizei rund 40.000 Menschen auf die Straße gingen. Veranstalter selbst schätzen, dass sogar bis zu 75.000 Teilnehmer dabei waren, um unter dem Motto „#5vor12. Laut für Demokratie“ zu protestieren.

Der Rückhalt für solche Demonstrationen ist bemerkenswert. Unter dem Motto „Wir stehen zusammen“ ist in Berlin eine weitere Großdemonstration geplant, bei der bis zu 10.000 Teilnehmer erwartet werden. Hier wird auch der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet, der sich gegen die Vorurteile und die zugespitzte Migrationspolitik der CDU unter Friedrich Merz stemmt. Die Proteste haben sich schnell verbreitet und zeigen, dass das Thema bis in die kleinsten Städte und Gemeinden hinein einen Nerv trifft.

Breite der Proteste und ihre Bedeutung

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat in einer umfassenden Dokumentation die Ausmaße dieser Protestwelle festgehalten. In der letzten Zeit wurden über 1.157 Demonstrationen gezählt, auf die 4,0% der deutschen Bevölkerung geschätzt sind, die daran teilnahmen. Dies stellt eine der größten Demonstrationsbewegungen in der deutschen Geschichte dar. Besonders markant ist der Gedenktag am 27. Januar, der traditionell viele Menschen mobilisiert.

Die Wahrheit ist, dass die Proteste gegen den Rechtsruck in Deutschland noch lange nicht vorbei sind. Mit über 170 Veranstaltungen, die in den kommenden Wochen geplant sind, bleibt die gesellschaftliche Diskurse lebhaft und dynamisch. Die Themen sind brisant, und das Engagement der Menschen zeigt, dass viele bereit sind, für ihre Überzeugungen auf die Straße zu gehen und sich für eine gerechtere, solidarische Gesellschaft einzusetzen.

Die Entwicklungen auf dem Emmertsgrund und in den vielen anderen Städten zeigen einmal mehr, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht bereit sind, die Zunahme von Extremismus und Intoleranz hinzunehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Protestbewegung weiter entfalten wird.