Spektakulärer Tunnel-Überfall: So entkamen die Berliner Bankräuber!

Spektakulärer Tunnel-Überfall: So entkamen die Berliner Bankräuber!
Berlin-Zehlendorf, Deutschland - Am 27. Juni 1995 fand in Berlin-Zehlendorf einer der spektakulärsten Banküberfälle der deutschen Geschichte statt. Schwerbewaffnete Geiselnehmer stürmten um 10:25 Uhr eine Commerzbank-Filiale und nahmen insgesamt 16 Geiseln. Ihr Hauptziel war es, ein Lösegeld von 17 Millionen D-Mark zu erpressen. Die Situation entwickelte sich rasch, und die Polizei konnte nichts weiter tun, als die Umgebung zu umstellen und auf Verhandlungen zu setzen, die allerdings lediglich Zeit gewinnen sollten. Die Täter forderten zusätzlich noch einen Hubschrauber und einen Fluchtwagen. Im Laufe der Verhandlung reißt nach über 18 Stunden der Kontakt zu den Geiselnehmern ab – um 3:43 Uhr stürmte schließlich das SEK die Bank. Glücklicherweise blieb niemand ernsthaft verletzt, doch die Täter waren bereits durch einen eigens gegrabenen Tunnel auf und davon – eine Fluchtgeschichte, die man sich kaum ausdenken kann. Die Räuber hatten zwischenzeitlich die beachtliche Summe von über 16 Millionen Mark, was umgerechnet etwa 8,2 Millionen Euro entspricht, erbeutet, während die Polizei 5,62 Millionen Mark für die Freilassung der Geiseln gezahlt hatte. Wenige Woche später wurden schließlich sechs der mutmaßlichen elf Täter gefasst und die Ermittlungen zogen sich über Monate hin. Über 5 Millionen Mark der Beute konnten sichergestellt werden.
Doch das Besondere an diesem Überfall war nicht nur die enorme Beute, sondern auch die ausgeklügelte Fluchtstrategie der Verbrecher. Der Tunnelbau, der im März 1994 in einer angemieteten Garage in der Matterhornstraße begann, hatte sich als äußerst effektiv erwiesen. Rund 20 Meter lang und einen Meter im Durchmesser, führte er über den Abwasserkanal direkt zur Bank. Es ist kaum zu glauben, dass eine solche Aktion unentdeckt blieb und die Täter so gut vorbereitet waren. Die Täter setzten sich zusammen aus drei Syrern, einem Libanesen, einem Italiener und einem Deutschen, was die Komplexität und Multikulturalität der Bande unterstreicht, die bis zu elf Mitglieder hatte.
Die Ereignisse nach dem Überfall
Nach dem Überfall wurde der Haupttäter, Moutaz Al Barazi, auch als „Tunnel-Toni“ bekannt, zwei Wochen später festgenommen. Strafverfolgungsbehörden konnten viele der Beteiligten zurückverfolgen und deren Strafen belaufen sich auf zwischen sechs und 13 Jahren Haft. Auch ein Helfer von Al Barazi, der 2008 in Schweden verhaftet wurde, wird im Rahmen der engeren Ermittlungen weiterhin nach Deutschland ausgeliefert. Solche Kriminalgeschichten finden oft den Weg in die Medien und wurden durch Dokumentationen und Filme immer wieder aufgearbeitet. Ob ARD oder RTL, alle behandelten den Überfall auf ihre Weise; so strahlte die ARD bereits 2007 eine Dokumentation darüber aus und RTL produzierte 1996 einen Film.
Ein Kapitel der Kriminalgeschichte
Die Geschichtsschreibung um diesen Überfall und die gelungenen Festnahmen geht weit über die direkten finanziellen Schäden hinaus. Der Fall erinnerte an den Bankraub von 1929 durch die Brüder Sass, bei dem zwei Millionen Reichsmark erbeutet wurden. Historisch bedingt ist es außerdem interessant zu erwähnen, dass dieser Überfall in der True-Crime Serie XY gelöst am 11. Juni 2025 von ZDF behandelt wurde, was die Brisanz des Themas auch in der heutigen Zeit zeigt.
Am 27. Juni sind allerdings nicht nur Kriminalgeschichten von gestern wichtig. An diesem Tag wurden auch einige bekannte Persönlichkeiten geboren, darunter Nico Rosberg und Tobey Maguire, deren Erfolge in ihren jeweiligen Bereichen unbestritten sind. Umso mehr zeigt sich, dass dieser Tag in der Geschichte zahlreiche Facetten bereithält – von dramatischen Kriminalfällen bis hin zu persönlichen Erfolgsgeschichten.
Interessierte Leser können die vollständige Geschichte des Überfalls und seiner Akteure in weiteren Berichten nachlesen, wie zum Beispiel bei der Bietigheimer Zeitung, WDR oder in der Wikipedia. Der 27. Juni bleibt damit nicht nur ein erinnerungswürdiges Datum für Kriminalgeschichten, sondern auch für die persönlichen Jubilaren des Tages.
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Ort | Berlin-Zehlendorf, Deutschland |
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