Mobilfunk-Messwoche enthüllt kritische Netzlücken im Landkreis Tuttlingen

Mobilfunk-Messwoche enthüllt kritische Netzlücken im Landkreis Tuttlingen
Mobilfunknetzversorgung ist ein heißes Thema, das immer mehr Menschen in Deutschland beschäftigt. Vom 26. Mai bis 1. Juni 2025 fand die erste bundesweite Mobilfunk-Messwoche statt, die nicht nur für den Landkreis Tuttlingen von Bedeutung war, sondern für das ganze Land. Ziel war es, die Qualität der Mobilfunknetze transparenter zu machen und so echte Verbesserungsschritte einzuleiten. Laut einem Bericht von Schwäbische.de haben mehr als 422.000 Messungen in Tuttlingen gezeigt, dass es in der Region zwar Fortschritte gibt, aber trotzdem punktuelle Lücken bestehen.
Die Mobilfunkmesswoche war eine Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, die unter der Leitung des Bundesdigitalministers Dr. Karsten Wildberger steht. Dieser betonte die Bedeutung der Daten für die Netzverfügbarkeit, während der Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer die Wichtigkeit gerade für ländliche Räume hervorhob. Wie bundesnetzagentur.de berichtet, sind die Daten anonym, und die Nutzer können die Netzverfügbarkeit in Echtzeit über eine App erfassen. Darauffolgend erfolgen Auswertungen, um die Netzqualität gezielt zu verbessern.
Ergebnisse der Mobilfunkmessungen
- 2G-Empfang: Es wurden Flächen ohne 2G-Empfang im Landkreis Tuttlingen festgestellt. Besonders betroffen sind städtische und ländliche Gebiete oberhalb von Geisingen und Immendingen.
- 4G-Abdeckung: Hier gibt es größere Lücken, unter anderem zwischen Immendingen-Zimmern und Öfingen sowie zwischen Bachzimmern und Eßlingen.
- 5G-Abdeckung: Diese weist die deutlichsten Lücken auf, besonders in Orten wie Rußberg, Rietheim und Dürbheim.
Die App zur Breitbandmessung der Bundesnetzagentur spielt eine Schlüsselrolle bei diesen Messungen. Die gesammelten anonymisierten Daten fließen in die Funklochkarte ein, die wöchentlich aktualisiert wird. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig für die ländlichen Regionen, wo eine gute Mobilfunkversorgung für die wirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe unverzichtbar ist. Die aktuelle 4G-Flächenversorgung in Deutschland liegt bei 97,53%, wobei mehr als 93,85% der Fläche 5G abdecken – jedoch gibt es noch immer „graue“ und „weiße Flecken“, wo die Netzqualität verbessert werden muss.
Laut Landrat Stefan Bär sind die Messungen entscheidend, um die Feinheiten und Lücken des Mobilfunknetzes sichtbar zu machen. „Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht, aber die Daten zeigen ungemütliche Erkenntnisse über unversorgte Flächen, die wir nun angehen müssen“, so Bär. Durch die Mobilfunkmesswoche stellt die Bundesregierung klar, dass Mobilfunk nicht nur ein technisches Thema, sondern ein wichtiger Faktor für Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit im ländlichen Raum ist.