Lebenslange Haft für Messerangreifer: Mord an Polizist Laur in Mannheim

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Nach dem tödlichen Messerangriff auf den Polizisten Rouven Laur in Mannheim wurde der Täter Sulaiman A. zu lebenslanger Haft verurteilt.

Nach dem tödlichen Messerangriff auf den Polizisten Rouven Laur in Mannheim wurde der Täter Sulaiman A. zu lebenslanger Haft verurteilt.
Nach dem tödlichen Messerangriff auf den Polizisten Rouven Laur in Mannheim wurde der Täter Sulaiman A. zu lebenslanger Haft verurteilt.

Lebenslange Haft für Messerangreifer: Mord an Polizist Laur in Mannheim

Am 16. September 2025 hat das Oberlandesgericht Stuttgart ein Urteil gefällt, das die Gesellschaft in Aufruhr versetzt: Sulaiman A., ein 26-jähriger afghanischer Staatsbürger, erhielt eine lebenslange Haftstrafe für seinen brutalen Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz am 31. Mai 2024. Bei diesem Anschlag, der in nur 25 Sekunden verübt wurde, verletzte er den 29-jährigen Polizisten Rouven Laur tödlich und fügte fünf weiteren Personen teils schwere Verletzungen zu. Die FAZ berichtet, dass der Mord und der versuchte Mord in vier Fällen sowie die schwere Körperverletzung Anklagepunkte waren.

Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren nahezu ausschließt. Hinter diesem Urteil steht eine langsame, aber besorgniserregende Radikalisierung des Täters, die 2021 begann, als er sich für islamistische Ideologien zu interessieren begann. Er sah Polizisten als seine Feinde und plante gezielte Angriffe auf sie, einschließlich Versuche, den Gründer der islamkritischen Bewegung „Bürgerbewegung Pax Europa“ zu töten. Wie der Hörfunkbund mitteilt, stellte die Bundesanwaltschaft die Tat als islamistisch motivierten Terroranschlag dar.

Ein tragischer Verlust für die Gesellschaft

Die Ermittlungen und der Prozess über die Vorfälle am Mannheimer Marktplatz zogen sich durch mehrere Monate und beinhalteten die Sichtung von belastendem Videomaterial, das für die Angehörigen von Rouven Laur schwer zu ertragen war. Trotz sofortiger medizinischer Maßnahmen, einschließlich einer sechsstündigen Operation, erlag Laur zwei Tage nach dem Angriff seinen Verletzungen. Er galt als vorbildlicher Polizist, der nicht nur seine Karriere vorantrieb, sondern auch Arabisch lernte, um besser mit der arabischstämmigen Bevölkerung kommunizieren zu können.

Das Gericht hörte auch die Stimmen der Nebenklage, die die maximale Strafe und eine Sicherungsverwahrung forderte. Letztere wurde jedoch nicht angeordnet. Interessanterweise wurde festgestellt, dass Sulaiman A. vor seiner Radikalisierung keine polizeilichen Auffälligkeiten hatte und 2013 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland kam. Die bpb beschreibt, dass Radikalisierung oft in Krisensituationen und durch gesellschaftliche Spaltungen gefördert wird, was auch dem Fall von A. zuzuordnen ist.

Ein Ausblick auf die Folgen

Der skrupellose Angriff wirft die Frage auf, wie die Gesellschaft mit Radikalisierung umgeht und was präventiv unternommen werden kann, um solche Taten in Zukunft zu verhindern. In Deutschland zeigt sich ein besorgniserregender Trend, bei dem Radikalisierungsformen wie Islamismus zunehmen, was nicht nur die Sicherheit, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet.

Um der Gefährdung entgegenzuwirken, ist es entscheidend, über Programme zur politischen Bildung und zur Förderung von Integration nachzudenken. Initiativen wie „Demokratie Leben!“ könnten hier wertvolle Ansätze bieten. Auch die Diskussion über die Integration von Migranten in die Gesellschaft muss neu beleuchtet werden, um das Risiko der Radikalisierung zu verringern.