Rhein droht zu kochen: Wassertemperaturen steigen dramatisch an!

Forschung warnt vor steigenden Wassertemperaturen im Rhein bis 4,2 °C bis 2100 – Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft.

Forschung warnt vor steigenden Wassertemperaturen im Rhein bis 4,2 °C bis 2100 – Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft.
Forschung warnt vor steigenden Wassertemperaturen im Rhein bis 4,2 °C bis 2100 – Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft.

Rhein droht zu kochen: Wassertemperaturen steigen dramatisch an!

Der Rhein, eine Lebensader für zahlreiche Gemeinden, könnte in Zukunft eine ganz andere Rolle spielen. Forscher warnen, dass der Klimawandel drastische Folgen für dieses wichtige Gewässer haben wird. Laut einer Analyse der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und des niederländischen Instituts Deltares im Auftrag der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) könnte die Wassertemperatur des Rheins bis Ende des Jahrhunderts um bis zu 4,2 Grad Celsius ansteigen.

Das hätte weitreichende Auswirkungen auf die Ökologie und die Wirtschaft. Bereits heute sind die Folgen des Temperaturanstiegs spürbar, und es wird befürchtet, dass sich diese Situation künftig verschärfen könnte. Besonders betroffen sind die südlichen Abschnitte des Rheins, die von der Schweiz bis nach Karlsruhe reichen. Ein Blick auf die Messdaten zeigt, dass die durchschnittliche jährliche Wassertemperatur in Basel bereits um 0,4 Grad Celsius pro Jahrzehnt gestiegen ist. Solche Entwicklungen lassen sich nicht mehr ignorieren.

Temperaturtrends und ihre Folgen

Die Analyse zeigt zudem, dass die Anzahl der Tage mit Wassertemperaturen unter 10 Grad von 170 auf 104 Tage zurückgehen soll. Im Gegensatz dazu wird die Häufigkeit von Tagen mit Temperaturen über 21,5 Grad von derzeit 32 auf 106 Tage ansteigen. Selbst über 25 Grad könnten an bis zu 106 Tagen im Jahr erreicht werden. Solche Werte sind alarmierend und können schwerwiegende ökologische Schäden, wie Hitzestress bei Organismen, mit sich bringen. Die Löslichkeit von Gasen im Wasser, die für das Überleben aquatischer Lebewesen essenziell sind, wird durch die höheren Temperaturen ebenfalls verringert.

Die Herausforderung betrifft nicht nur die Natur, sondern auch die Wirtschaft: Höhere Wassertemperaturen können Einschränkungen bei der Nutzung des Wassers zur Kühlung industrieller Prozesse mit sich bringen. Das Wasser des Rheins könnte also zur Badewanne werden, was nicht im Sinne der Kühlwasserverbraucher wäre.

Zusammenarbeit der Anrainerstaaten

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine verstärkte Zusammenarbeit der Anrainerstaaten vonnöten. Unter der IKSR arbeiten die Staaten im Rheineinzugsgebiet an Anpassungsstrategien, um die ökologischen Funktionen des Rheins zu erhalten und zu stärken. Der Klimawandel macht vor niemandem halt – die Anpassungen müssen länderübergreifend entwickelt werden, um alle Nutzer und Bedürfnisse im Blick zu haben.

Zusätzlich zur Erwärmung besteht auch eine Herausforderung durch invasive Arten, die sich durch die wärmeren Wassertemperaturen besser ausbreiten. Temperaturunempfindliche Raubfische, wie etwa der Wels, könnten sich verstärkt verbreiten und damit kalte Wasser bevorzugende einheimische Arten unter Druck setzen.

IKSR und Sonnenseite berichten von der notwendigen Anpassungsstrategien und einer Erhöhung der Wassernutzungseinschränkungen aufgrund der steigenden Temperaturen. Es braucht ein gutes Händchen, um die Ökologie und die Wirtschaft in dieser Region auch in Zukunft im Gleichgewicht zu halten. Der Rhein darf nicht nur zur Badewanne werden, sondern sollte auch weiterhin ein Ort des Lebens und der wirtschaftlichen Möglichkeiten sein.