Vaterschaft heute: Zeit und Liebe für die Familie im Fokus!

Vaterschaft heute: Zeit und Liebe für die Familie im Fokus!
In einem nachdenklichen Artikel reflektiert Benedikt Lang, Pastoralreferent auf dem Schönenberg in Ellwangen, über die Bedeutung von Vaterschaft und die damit verbundene Zeit mit seinen Kindern. In einer Kolumne von Schwäbische Post wird deutlich, dass ein Podcast ihn dazu anregt, über seine Rolle als Vater nachzudenken. Ein prägnanter Satz des Podcasts bleibt haften: „Die einzigen, die sich später an deine Überstunden erinnern werden, sind deine Kinder.“
Solche Gedanken kommen nicht von ungefähr. Lang hat ein emotionales Erlebnis, als er seine beiden Töchter im Kinderzimmer beobachtet und das tiefe Gefühl der Liebe zu ihnen verspürt. Die Zeit, die er bereits mit seinen Kindern verbracht hat, macht ihm bewusst, dass nach 10 Jahren bereits etwa 70 Prozent dieser Zeit vergangen sind. Insbesondere die anstehende siebte Geburtstagsfeier seiner ältesten Tochter im September lässt ihn über die verbleibende Zeit nachdenken. Was bedeutet es also, ein guter Vater zu sein? Diese Frage beschäftigt ihn nachhaltig.
Die Herausforderungen moderner Väter
Eine Untersuchung von bpb zeigt, dass die Rolle des Vaters im Wandel begriffen ist. Ein wichtiger Aspekt ist der Anstieg der Väter, die Elterngeld in Anspruch nehmen. Aktuell liegt dieser Anteil bei über 29 Prozent, wobei viele Väter jedoch das Elterngeld nur für kurze Zeit beziehen. Die Gesellschaft verändert sich: Immer mehr Frauen arbeiten, was zu neuen Geschlechterbildern führt und Männer dazu zwingt, Beruf und Familienleben auszubalancieren.
Die Statistiken zeigen, dass beinahe 93 Prozent der jungen Männer im Alter von 15 bis 33 Jahren Kinder wünschen. Allerdings klafft zwischen diesem Wunsch und der Realität eine große Lücke. Viele junge, kinderlose Männer befürchten, dass sie erst bereit zur Vaterschaft sind, wenn sie finanzielle Sicherheit bieten können. Während in Ostdeutschland Mütter tendenziell häufiger im Beruf stehen, nehmen Väter dort mehr Verantwortung im Haushalt wahr.
Auf der Suche nach dem Gleichgewicht
Eine Umfrage zeigt, dass 72 Prozent der Väter mehr Zeit für ihre Familie wünschen, allerdings oft durch betriebliche Rahmenbedingungen behindert werden. Laut der Studie sehen sich 74 Prozent der Väter in der Verantwortung für die finanzielle Absicherung der Familie, während 70 Prozent der Mütter die Hauptverantwortung für die Erziehung tragen. Diese Verantwortung zeigt sich deutlich in der alltäglichen Praxis, wo Geschlechterrollen traditionell noch oft festgelegt sind.
Langs inniger Moment des Kuschelns mit seinen Töchtern im Bett verdeutlicht, dass trotz all dieser Herausforderungen die emotionale Verbindung und die Zeit mit den Kindern das Wichtigste bleiben. Engagierte und präsente Väter fördern nicht nur das Wohlbefinden ihrer Kinder, sondern auch deren Entwicklung. Die positive Beziehung zwischen Väter und Kindern hat weitreichende Folgen, die letztlich eine bessere Gesellschaft formen.