Porsche schließt Cellforce: 200 Jobs in Kirchentellinsfurt in Gefahr!

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Porsche plant massive Entlassungen bei Cellforce in Reutlingen. Rund 200 Stellen gefährdet, während Unterstützung angefordert wird.

Porsche plant massive Entlassungen bei Cellforce in Reutlingen. Rund 200 Stellen gefährdet, während Unterstützung angefordert wird.
Porsche plant massive Entlassungen bei Cellforce in Reutlingen. Rund 200 Stellen gefährdet, während Unterstützung angefordert wird.

Porsche schließt Cellforce: 200 Jobs in Kirchentellinsfurt in Gefahr!

Porsche verkleinert seine Batterietochter Cellforce drastisch, und es liegen schwere Zeiten für die Mehrheit der Mitarbeiter vor. Rund 200 der insgesamt 286 Angestellten sollen laut Informationen von HNA entlassen werden. Dies wurde durch eine Massenentlassungsanzeige, die bereits bei der Arbeitsagentur in Reutlingen eingereicht wurde, bestätigt. Der Oberbürgermeister von Reutlingen, Thomas Keck, und der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), Johannes Schwörer, haben bereits die Bundesregierung um Unterstützung gebeten. In einem Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche fordern sie staatliche Kredite oder Beteiligungskapital, um die Arbeitsplätze und den Standort zu erhalten.

Wie es aussieht, könnte lediglich eine kleine Einheit für Forschung und Entwicklung in Kirchentellinsfurt bestehen bleiben. HNA berichtet, dass die Bundesregierung das Vorhaben ernst nimmt und die Batterieproduktion in Deutschland und Europa stärken möchte. Bisher wurden für die Ansiedlung von Cellforce im Jahr 2021 staatliche Fördermittel in Höhe von etwa 56 Millionen Euro bewilligt, wobei 30 Prozent hiervon vom Land Baden-Württemberg getragen wurden.

Die Situation ist alles andere als rosig: Der Porsche-Chef Oliver Blume steht unter Druck, speziell wegen seiner Doppelrolle bei Porsche und VW. Das Unternehmen hat erst kürzlich einen Gewinnrückgang von über 70 Prozent verzeichnet, was die Notwendigkeit, die Produktionsstrategie zu überdenken, nur noch verstärkt. Laut Zeit plant Porsche, seine Ambitionen bei der eigenen Batteriefertigung herunterzufahren und stattdessen auf externe Anbieter wie CATL und LG zu setzen.

Der Verlust einer Hoffnung

Für viele galt Cellforce als Schlüsselfaktor für die Elektrifizierung der Porsche-Modelle, doch die Fortschritte in diesem Bereich haben merklich nachgelassen. Die einst großspurigen Pläne für eine größere Produktion in Tübingen sind daran gescheitert, dass rechtliche Hürden den Ausbau der Batteriezelleinheit immobilisierten. In den letzten Monaten kamen zudem Berichte über das Interesse von Rüstungsunternehmen auf, die Cellforce für die Entwicklung von Batterien für Militärdrohnen nutzen möchten; jedoch ist unklar, wie sich diese Überlegungen auf die Beschäftigten auswirken.

Die angespannte Lage hat auch die Gründung eines Betriebsrats zur Folge gehabt, der erst vor zwei Wochen ins Leben gerufen wurde. Die Wahlen hierfür stehen noch aus, und viele der Mitarbeiter haben kaum Hoffnung auf eine Beschäftigungsgarantie, wie sie bei der Muttergesellschaft Porsche üblich ist. Die kommende Betriebsversammlung, die für Montag anberaumt wurde, könnte erste Antworten auf die drängenden Fragen der Angestellten liefern.

Insgesamt steht Cellforce symbolisch für die elektrifizierte Zukunft von Porsche. Der Rückzug aus der autonomen Batterieproduktion ist mehr als nur ein harter Schnitt; es könnte einen tiefsten Einschnitt in die ambitiösen Zukunftspläne von Porsche darstellen und die Region Baden-Württemberg in eine wirtschaftlich unsichere Lage versetzen. Bleibt zu hoffen, dass schnell eine Lösung gefunden wird, um die Arbeitsplätze zu sichern.

Für detaillierte Informationen können die Berichte von HNA, Zeit und Tagesschau herangezogen werden: HNA berichtet, Zeit informiert, Tagesschau klärt auf.