Rottweil fragt: Wie verbessern wir den Nahverkehr für alle?

Rottweil fragt: Wie verbessern wir den Nahverkehr für alle?
Was tut sich im Landkreis Rottweil im Bereich der Mobilität? Aktuell wird eine Online-Umfrage durchgeführt, die darauf abzielt, die Meinungen der Bürger zum öffentlichen Nahverkehr zu erfassen. Der Landrat Wolf-Rüdiger Michel hebt die Bedeutung hervor, dass möglichst viele Bürger ihre Stimme einbringen. Ziel ist es, den Nahverkehrsplan weiterzuentwickeln und somit die Grundlage für die Zukunft des Busverkehrs im Landkreis zu schaffen. Die Bürger sind eingeladen, in der kurzen Umfrage über ihre Nutzungshäufigkeit von Bussen, wichtige Zielorte wie Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten sowie die Verbindungen zu berichten. Der Slogan „Wohin willst du – und wie kommst du hin?“ soll verdeutlichen, dass die Meinungen der Bürger in diesen Prozess einfließen werden. Die Umfrage bleibt bis zum 29. Juni geöffnet und ist unter schwarzwaelder-bote.de zu finden.
Interessierte können sich auch über anstehende Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität informieren. In einer „Bürgerinfo Mobilität“-Veranstaltung in der Stadthalle waren rund 150 Bürger anwesend. Oberbürgermeister Christian Ruf erläuterte die geplanten Verkehrsversuche, die im Juli starten und drei Monate andauern sollen. Dieser Versuch ist darauf ausgelegt, die Innenstadt attraktiver zu gestalten, den Verkehr zu reduzieren und den Friedrichsplatz zu verbessern. Hierbei wird auch die Umleitung der Verkehrsströme von Bedeutung sein. Die Stadtverwaltung, wie berichtet von rottweil.net, arbeitet intensiv an Planungen, um die Verkehrsströme sinnvoll zu lenken.
Verkehrsversuch und Infrastruktur
Der geplante Verkehrsversuch umfasst unter anderem Maßnahmen wie einen Einbahnverkehr für Autos stadtauswärts am Friedrichsplatz, während Radfahrer und Busse in beide Richtungen fahren dürfen. Zudem werden Änderungen in der Bruderschaftsgasse vorgenommen, und am Kreisverkehr Nägelesgraben/Predigerstraße wird die Durchfahrt für Autos Richtung Friedrichsplatz gesperrt. Damit sollen die Verkehrsströme umgeleitet werden, was auch die Tannstraße, die äußere Schramberger Straße und die Marxstraße betrifft, die stärker befahren werden. Weitere Maßnahmen beinhalten die Schaffung von Radschutzstreifen und ein Parkleitsystem, um den Verkehr gezielt zu lenken.
Aber was steckt hinter der Idee einer nachhaltigen Mobilitätswende? Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr sind Städte und Kommunen die Hauptakteure, wenn es darum geht, neue Konzepte für eine zukunftsfähige Mobilität zu entwickeln. Der Fokus liegt nicht darauf, aufs Auto zu verzichten, sondern alternative Verkehrsmittel zu fördern und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Projekte wie mFUND zeigen, wie wichtige Daten zur effektiven Planung gesammelt werden können. Beispielsweise wird ein Index entwickelt, um die Nachhaltigkeit der Mobilität in Stadtteilen zu bewerten, wobei Indikatoren wie Radfreundlichkeit entscheidend sind, wie aus bmv.de hervorgeht.
Mit den aktuellen Initiativen soll eine Infrastruktur „der kurzen Wege“ geschaffen werden, die nicht nur den Fuß- und Radverkehr fördert, sondern auch innovative Verkehrsmittel wie elektrisch betriebene Minibusse einbezieht. Die Integration dieser neuen Konzepte zielt darauf ab, den Bedürfnissen aller Altersgruppen und der Gesellschaft als Ganzes gerecht zu werden.