Potsdam investiert 375 Millionen Euro in grüne Wärmeversorgung!

Energie und Wasser Potsdam genehmigt Kredite für Geothermie-Programm zur CO₂-freien Wärmeversorgung bis 2030.

Energie und Wasser Potsdam genehmigt Kredite für Geothermie-Programm zur CO₂-freien Wärmeversorgung bis 2030.
Energie und Wasser Potsdam genehmigt Kredite für Geothermie-Programm zur CO₂-freien Wärmeversorgung bis 2030.

Potsdam investiert 375 Millionen Euro in grüne Wärmeversorgung!

In einer bahnbrechenden Entscheidung hat die Energie und Wasser Potsdam (EWP) die Genehmigung erhalten, Kredite in Höhe von 375,2 Millionen Euro aufzunehmen. Dies geschieht im Rahmen eines ehrgeizigen Programms, welches die Wärmeversorgung der Stadt bis 2030 auf Tiefengeothermie und andere erneuerbare Energiequellen umstellen soll. Wie die Stadtwerke im Detail mitteilten, ist dieses Vorhaben Teil eines insgesamt 1,3 Milliarden Euro schweren Plans. Dies wurde kürzlich von sowohl dem Aufsichtsrat als auch den Gesellschaftern beschlossen, wobei Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) die Chancen und Risiken des Projektes ins Visier nahm. Die EWP plant, alternative wirtschaftliche und technische Konzepte zur bestehenden Wärmeversorgung kontinuierlich zu prüfen, um die bestmöglichen Lösungen zu finden.

Die Anteilseigner, darunter die Stadtwerke Potsdam und E.DIS, sind verpflichtet, Eigenkapital entsprechend ihrer Beteiligungsquoten bereitzustellen. Ein Steuerungskreis, bestehend aus Vertretern der Stadt, der Politik und den Gesellschaftern, wird künftig den Fortschritt des Projektes begleiten. Der steuerliche Querverbund innerhalb der Stadtwerke-Gruppe bleibt für mindestens 15 Jahre gesichert. Dabei setzt Potsdam technisch auf Tiefengeothermie, ergänzt durch erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke sowie moderne Spitzenlastkessel, um eine zuverlässige, bezahlbare und größtenteils CO₂-freie Wärmeversorgung zu bieten.

Ein Blick auf die Geothermie in Deutschland

Um den Kontext besser zu verstehen, lohnt sich auch ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Geothermie in Deutschland. So hat der Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) am 17. Februar 2025 eine Landkarte veröffentlicht, die alle bestehenden, im Bau sowie in Planung befindlichen tiefengeothermischen Projekte zeigt. Diese Karte offenbart einen klaren Trend: Die Zahl der Projekte nimmt zu. Aktuell sind 42 Anlagen in Betrieb, die Erdwärme zur Wärmebereitstellung nutzen, während 11 Anlagen auch Strom in die Netze einspeisen. Besonders bemerkenswert ist, dass gegenwärtig 16 Anlagen im Bau sind und die Zahl der Aufsuchungserlaubnisse von 82 im Januar 2023 auf 155 gestiegen ist.

Das Potenzial der Geothermie in Deutschland ist enorm. Es wird geschätzt, dass rund ein Viertel des Wärme- und Kältebedarfs gedeckt werden könnte. Ein weiteres Ziel der Branche ist es, die tiefe Geothermie von derzeit 1,8 TWh auf beeindruckende 10 TWh pro Jahr bis 2030 auszuweiten. Dies könnte nicht nur 24.000 neue Arbeitsplätze schaffen, sondern auch eine Reduzierung von 34 Millionen Tonnen CO2 zur Folge haben sowie Einsparungen von bis zu 9 Milliarden Euro bei den Importkosten fossiler Brennstoffe ermöglichen. Immer mehr Stadtwerke und private Unternehmen zeigen großes Interesse an Geothermie, doch es werden klare politische Bekenntnisse und Investitionssicherheiten gefordert.

Blick in die Zukunft

Die EWP setzt auf eine nachhaltige Wärmeversorgung und die EWP-Geschäftsführerin Christiane Preuß betont, dass die Umsetzung nun endlich beginnt. Monty Balisch, Chef der Stadtwerke, weist auf die Auswirkungen der finanziellen Entscheidungen auf andere Bereiche hin, wobei die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit für die Bürger oberste Priorität haben. Die nächsten Schritte im Projekt umfassen Bohrungen, den Bau neuer Anlagen und die Integration ins Netz.

Mit so vielen Entwicklungen in der Geothermie und der gesicherten Finanzierung stehen die Zeichen für eine erfolgreiche Transformation der Wärmeversorgung in Potsdam auf grün. In den kommenden Jahren könnte sich hier nicht nur die Energieversorgung neu erfinden, sondern auch die lokale Wirtschaft einen kräftigen Schub erhalten.