Rosenfeld nimmt Abschied: Pfarrer Hoffmann als Brückenbauer verewigt

Rosenfeld nimmt Abschied: Pfarrer Hoffmann als Brückenbauer verewigt
In einer herzlichen Abschiedszeremonie hat Bernd Hoffmann, der langjährige evangelische Pfarrer der Verbundkirchengemeinde Rosenfeld-Isingen, nach mehr als 13 Jahren seinen Abschied gefeiert. Zusammen mit seiner Frau Brita Hoffmann, die bereits in den Ruhestand getreten ist, zieht er nun nach Schwäbisch Hall, wo er eine neue Lebensphase beginnen möchte. Das beliebte Ehepaar hat nicht nur die Gemeinde geprägt, sondern auch zahlreiche Initiativen in Rosenfeld ins Leben gerufen. So haben sie unter anderem ein Trauercafé und den Weltgebetstag organisiert, die beiden zu wichtigen Anlaufstellen für die Gemeinde wurden.
Bernd Hoffmann, im Alter von 66 Jahren, betont, dass die bedeutungsvollen Begegnungen in der Gemeinde und die Unterstützung durch engagierte Ehrenamtliche für ihn prägend waren. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz bei den Konfirmationen, wo er die Bedeutung der verschiedenen Generationen in der Gemeinde unterstrich. Er hat sich auch als Bindeglied zwischen unterschiedlichen geistlichen Strömungen gesehen und ein theologisches Vorbild in Dietrich Bonhoeffer gefunden. „Die Arbeit war nicht immer einfach, aber die erfüllenden Gottesdienste und das Begleiten von Trauernden haben mich sehr erfüllt“, so Hoffmann.
Der Ruhestand als Chance
Nicht nur für Bernd Hoffmann beginnt eine neue Lebensphase. Viele Menschen sehen den Ruhestand inzwischen als aktive Lebenszeit und nicht als Phase der Untätigkeit. Laut der Dietrich Bonhoeffer Akademie arbeiten etwa 30 Prozent der Beschäftigten, die in Rente gehen, im gleichen Unternehmen oder nehmen eine neue Tätigkeit auf. Der Ruhestand wird so zum Sprungbrett für neue Möglichkeiten und soziale Kontakte.
Eine Studie zeigt, dass Renteneinsteiger, die aktiv bleiben, insgesamt zufriedener sind. Neben der emotionalen Zufriedenheit spielen auch die Möglichkeiten zur sozialen Interaktion eine Rolle. Ehrenamtliche Tätigkeiten gewinnen an Bedeutung, auch für jene, die keine finanzielle Notwendigkeit haben, weiter zu arbeiten. Dabei werden viele Rentner aktiv, sei es in Wohlfahrtsverbänden oder in der Vereinsarbeit.
Der gesellschaftliche Wandel im Ruhestand
Claudia Vogel und Simone Scherger beschreiben in ihrem Forschungsbericht die Veränderungen in der Wahrnehmung des Ruhestands. Aktivitäten im Alter haben zugenommen, und die Grenzen zwischen erwerbserwerbender Arbeit und Ehrenamt verschwimmen zunehmend. Statistiken belegen, dass die Erwerbstätigkeit bei älteren Menschen in den letzten Jahren gestiegen ist. So arbeiten immer mehr Menschen über 65 Jahren, und diese Tendenz nimmt weiter zu.
Im Jahr 2016 waren etwa 19,4 Prozent der Männer zwischen 65 und 69 Jahren erwerbstätig. Eine Vielzahl der Rentner verfolgt das Ziel, eine soziale und gesellschaftliche Rolle zu spielen. Dies zeigt, dass der Ruhestand mehr ist als nur das Enden eines Arbeitslebens – es ist eine Chance, sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen und neue Perspektiven zu gewinnen.
Mit dem Weggang von Bernd Hoffmann endet eine wichtige Ära in Rosenfeld, doch sein Vermächtnis wird in der herzlichen Verbundenheit mit der Gemeinde und der aktiven Arbeit vieler Ehrenamtlicher weiterleben. Das Ehepaar Hoffmann hat ein gutes Stück der Stadt mitgestaltet – vielleicht wird die Rose, die als Symbol ihrer Zeit hier steht, für viele auch in Schwäbisch Hall eine tragende Rolle spielen.