Blitz-Abzocke am Alb-Highway: Ist die 70 km/h-Regel gerecht?

Blitz-Abzocke am Alb-Highway: Ist die 70 km/h-Regel gerecht?
Am 24. Juli 2025 wurde Daniel Streifler aus Göggingen während seiner Fahrt zum Kindergeburtstag auf dem Alb-Highway enormer Unrechtigkeit ausgesetzt. Um 13:40 Uhr wurde er in einer Radarfalle geblitzt, die vom Landratsamt aufgestellt wurde. Grund für die Überwachung ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 km/h, die aufgrund von Bauarbeiten für einen Windpark auf diesem Abschnitt eingeführt wurde.
Die Begrenzung gilt an Werktagen zwischen 6 und 18 Uhr, einschließlich Samstagen. Doch Streifler, der am Samstagnachmittag geblitzt wurde, empfindet die Maßnahme als Ungerechtigkeit. „An diesem Tag finden in der Regel keine Arbeiten statt“, sagt er und fühlt sich abgezockt. Das Landratsamt hingegen stellt klar, dass auch am Samstag auf der Baustelle gearbeitet wird und ständig Materialien angeliefert werden müssen.
Die Regeln der Geschwindigkeitsbegrenzungen
Was bedeutet das für Fahrer wie Streifler? Laut dem ADAC enden Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht automatisch an der nächsten Kreuzung oder Einmündung. Dies kann gerade für Ortsunkundige problematisch sein, da sie bei einem Einbiegen möglicherweise kein neues Verkehrszeichen wahrnehmen. Das Verkehrszeichen bleibt also relevant, solange es keine explizite Aufhebung durch ein entsprechendes Zeichen gibt. Das bedeutet, dass ein Tempolimit auch dann gelten kann, wenn kein weiteres Schild vorhanden ist, das die Geschwindigkeitsbegrenzung aufhebt. Diese Regelung soll dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Streifler hat die erlaubte Geschwindigkeit um 8 km/h überschritten, was ihm ein Bußgeld von 20 Euro einbringt. Scheint das zu mild? Er betont, dass es an anderen Orten, wie Altenheimen, Kindergärten oder Schulen, viel dringender Maßnahmen zur Verkehrssicherheit bräuchte. Auch hier könnte eine konsequente Geschwindigkeitsüberwachung sinnvoll sein, um gefährdete Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Eine hitzige Debatte über Sicherheit und Geschwindigkeitskontrollen
Die Diskussion um Geschwindigkeitsbegrenzungen und deren Durchsetzung ist nicht neu. Einige Menschen sind der Meinung, dass die Überwachung zu streng und oft ungerechtfertigt ist, während andere die Maßnahmen als nötig für mehr Sicherheit im Verkehr betrachten. In Zeiten, in denen immer mehr Verkehrsteilnehmer auf den Straßen sind, sind die Argumente sowohl für die Abschaffung als auch für die Beibehaltung dieser Kontrollen durchaus nachvollziehbar.
Für Streifler bleibt die Frage: Wo bleibt die Balance zwischen notwendiger Verkehrssicherheit und übertriebener Kontrolle? Es liegt auf der Hand, dass der unbefriedigte Einsatz von Radarkontrollen an den richtigen Stellen geschehen muss, um allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden.
So ziehen die Meinungen im Land auseinander, und während einige auf diese Regelung aufmerksam werden, hoffen andere auf faire und klare Verkehrsüberwachungspraktiken. In der Zwischenzeit bleibt uns nichts anderes übrig, als vorsichtig zu fahren – auch wenn wir uns in einem Kindergeburtstagsstress befinden!