Debatte um 50+1-Regel: VfB Stuttgart fordert klare Entscheidungen!

Debatte um 50+1-Regel: VfB Stuttgart fordert klare Entscheidungen!
Die Diskussion um die 50+1-Regel im deutschen Fußball hat in den letzten Tagen an Fahrt gewonnen, besonders nachdem Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, sich klar positionierte. Laut Stuttgarter Nachrichten betonte Wehrle, dass der Mutterverein die Stimmenmehrheit bei ausgegliederten Profiabteilungen halten muss. Damit gibt er den Rahmen vor, innerhalb dessen die Diskussion um Vereine wie Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg, die von der Regel eine Ausnahme genießen, intensiviert wird.
Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass das Bundeskartellamt Handlungsbedarf sieht. Am 16. Juni 2025 stellte die Behörde fest, dass die 50+1-Regel zwar bestehen bleibt, es jedoch dringend notwendig ist, Ausnahmen für Leverkusen und Wolfsburg zu überdenken. Diese Klubs haben keinen Mutterverein, der den beherrschenden Einfluss auf die Profiabteilungen ausübt. Ein gleichwertiger Wettbewerb ist für alle Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga das Ziel, so der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.
Empfehlungen und Herausforderungen
Eine zentrale Rolle spielt die Forderung nach homogenisierten Wettbewerbsbedingungen, die in der Pressemitteilung der Behörde hervorgehoben wird. Fans sollten auch die Möglichkeit zur stimmberechtigten Mitgliedschaft erhalten, ein Punkt, der insbesondere bei RB Leipzig angesprochen wird. Hier stellt sich die Frage, ob der Verein „hinreichend offen“ für neue Mitglieder ist. Dies wird von verschiedenen Seiten kritisch beleuchtet.
Die DFL ist nun aufgefordert, die Empfehlungen des Bundeskartellamts zu prüfen. Das Fanbündnis „Fanszenen Deutschlands“ hat bereits Konsequenzen angedroht, sollten die Vereine nicht mit der 50+1-Regel konform gehen. In den letzten Jahren gab es stets Korrekturen und Anpassungen, doch die Umsetzung blieb oft auf der Strecke, wie die Geschehnisse rund um die Abstimmung über Investorenbeteiligungen im Dezember 2023 zeigten.
Rechtliche Unsicherheiten und zukünftige Schritte
Die neue Rechtsprechung des EuGH hat der Debatte um die 50+1-Regel zusätzliche Dimensionen verliehen. Ein dauerhafter Bestandsschutz für bereits geförderte Vereine wie Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg könnte nach dieser neuen Gesetzgebung nicht mehr haltbar sein. Die DFL sieht sich in der Verantwortung sicherzustellen, dass die Regeln für alle Klubs gleich gelten, unabhängig von ihrem Status als Förderklub.
Selbst innerhalb der Liga gibt es Widerstände und Bedenken, insbesondere bei den Klubs, die durch die Regel benachteiligt sein könnten. So wurden rechtliche Schritte von Leverkusen und Wolfsburg in Erwägung gezogen, um ihre Interessen zu wahren. Die kommenden Monate werden entscheiden, ob und wie sich die Regelung anpassen lässt, damit der deutsche Fußball seine Identität und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit sichern kann.