Stuttgart in der Krise: Kürzungen und Planungsstopp betreffen 16.000!
Stuttgart plant Kürzungen der freiwilligen Zulage für 16.000 Beschäftigte. Haushaltsentwurf 2026/2027 wegen sinkender Einnahmen.

Stuttgart in der Krise: Kürzungen und Planungsstopp betreffen 16.000!
In Stuttgart wird es ernst: Oberbürgermeister Frank Nopper hat den Entwurf für den Doppelhaushalt 2026/2027 präsentiert, und die Maßnahmen zur Haushaltssanierung stehen nun im Fokus. Wegen rückläufiger Gewerbesteuereinnahmen plant die Stadt eine deutliche Kürzung der freiwilligen Stuttgart-Zulage für mehr als 16.000 Beschäftigte, die künftig halbiert werden soll. Diese drastischen Schritte sind nötig, um die marode Haushaltslage in den Griff zu bekommen, die für 2025 einen Fehlbetrag von etwa 890 Millionen Euro aufweist. Auch der Ergebnishaushalt für 2026 zeigt mit einem Minus von 487 Millionen Euro düstere Aussichten. Für 2027 wird ein Defizit von 303 Millionen Euro erwartet. [esslinger-zeitung] berichtet, dass die Stadt weitreichende Einsparungen plant.
Doch was bedeutet das konkret für die Stuttgarterinnen und Stuttgarter? Nopper unterstrich, dass die Herausforderungen auch eine Neustrukturierung der städtischen Liegenschaften nach sich ziehen. Als Teil dieser Maßnahmen wird der alte Kaufhof zu einem Verwaltungszentrum umfunktioniert, was die Effizienz der Verwaltung stärken soll. Zudem sind die Verkäufe von drei städtischen Gebäuden geplant.
Investitionen auf der Kippe
Nicht nur bei den Zulagen wird gespart, auch bei künftigen Investitionen ist Zurückhaltung angesagt. Über zwei Jahre hinweg sollen Investitionen gebremst werden, was sich insbesondere auf die Infrastruktur auswirkt. Bis zu 25 Millionen Euro weniger als ursprünglich vorgesehen, wird es für den Nahverkehr geben. Die Stadt plant nun jährliche Investitionen von rund 600 Millionen Euro, wobei der Fokus auf dem Erhalt maroder Brücken, Straßen und Radwege liegt. Hier sind beispielsweise 169 Millionen Euro für dringend benötigte Maßnahmen angesetzt, darüber hinaus sind auch Gelder für Schulen und Flüchtlingsunterkünfte eingeplant. Insgesamt könnte die Stadt so den Herausforderungen der Zeit besser begegnen, wie [stuttgarter-nachrichten] berichtet.
Die Stadt Stuttgart hat zwar das Recht auf Selbstverwaltung, doch die Belastungen durch sinkende Einnahmen führen dazu, dass die Finanzhoheit auf die Probe gestellt wird. In den vergangenen Jahren war die Lage relativ stabil, doch nun ist die Stadt gezwungen, Kredite aufzunehmen, um die laufenden Verpflichtungen zu decken. Um die Haushaltslage zu verbessern, sieht das Konzept auch die Einführung neuer Einnahmequellen vor, darunter eine Bettensteuer und höhere Anwohnerparkgebühren. Auch die Kita-Gebühren könnten steigen, um die Mehrausgaben zu kompensieren. Der Haushaltsentwurf wurde von den großen Fraktionen im Rat, also CDU und Grünen, unterstützt und mitgestaltet.
Die Stuttgarter Finanzen stehen also an einem kritischen Punkt. Angesichts der Herausforderungen ist es umso wichtiger, dass die Stadt gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern nach Lösungen sucht, um in Zukunft wieder in ein positives Fahrwasser zu gelangen. Während die Maßnahmen zügig umgesetzt werden, bleibt zu hoffen, dass die Auswirkungen auf die Bevölkerung überschaubar bleiben und die Stadt ihre Möglichkeiten bestmöglich ausschöpfen kann, um finanzielle Stabilität zu erreichen. Für eine Stadt wie Stuttgart, die durch ihre Vielfalt und Dynamik geprägt ist, sind solche Maßnahmen eher ein notwendiges Übel – aber vielleicht der erste Schritt, um langfristig wieder auf die Beine zu kommen.