Züblin-Parkhaus: Stillstand auf dem Weg zur Stadtentwicklung 2027!
Stuttgart diskutiert die Zukunft des Züblin-Parkhauses: Quartiersentwicklung, kreative Nutzung und städtisches Grün im Fokus.

Züblin-Parkhaus: Stillstand auf dem Weg zur Stadtentwicklung 2027!
In Stuttgart sorgt das Züblin-Parkhaus seit über fünf Jahren für hitzige Diskussionen über seine Zukunft. Während der Gemeinderat im Juli 2022 ein Konzept zur Quartiersentwicklung beschloss, insbesondere mit einem Blick auf die Internationale Bauausstellung 2027 (IBA’27) und die Verbindung des Leonhardsviertels mit der Innenstadt, sind seither die Fortschritte auf der Strecke geblieben. Eigentlich sollte das Parkhaus als zentrales Element der Stadtentwicklung aufgewertet werden, doch bis dato tat sich wenig.
Eine Machbarkeitsstudie zur Bausubstanz wurde zwar in Auftrag gegeben, jedoch bleibt die Nutzung des Parkhauses als Parkplatz bestehen. Ein Vertrag mit Breuninger, dem Einkaufszentrum in der Nähe, verlängerte sich, sodass der dringende Bedarf an Parkplätzen nicht abnehmen wird. Nur einige Projekte wie Urban Gardening und der „Utopia Kiosk“ konnten als alternative Nutzungen realisiert werden – und das ist noch nicht ausreichend. In Hinblick auf die Entwicklungen scheinen die Pläne zur Interimsnutzung schnell ausgebremst worden zu sein. Der Glanz des Parkhauses verblasst immer mehr, und die SPD/Volt-Fraktion fragt bereits nach dem Stand der Dinge in diesem ungewissen Spiel. Besonders bitter für die Stadtverwaltung: Der ursprünglich angestrebte „Wettbewerb der Ideen“ zur Grundstücksvergabe könnte ins Stocken geraten.
Der lange Weg zur neuen Nutzung
Die Komplexität der Stadtentwicklung ist nicht zu unterschätzen. Besonders Andreas Hofer, der IBA-Intendant, äußerte kürzlich seine Enttäuschung über den Stillstand, sieht aber dennoch Chancen für die zukünftige Planung. Auf den Markt kommen soll die Ausschreibung für die zukünftige Nutzung 2026, und die Vergabe an einen Investor könnte bis 2028 erfolgen. Die Stadtverwaltung bekräftigt jedoch, dass die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht und Leerstände in Ausschreibungen vermieden werden sollen. Wird das Züblin-Parkhaus am Ende überhaupt als IBA-Projekt realisiert? Immer wahrscheinlicher wird die Antwort „nein“.
Die Diskussion über urbane Räume und grüne Freiflächen ist aktueller denn je. Die Vorteile solcher Grünflächen sind unbestritten, sie steigern die Lebensqualität in Städten. Beispiele aus Nordrhein-Westfalen zeigen, dass urbanes Grün nicht nur das Stadtbild aufwertet, sondern auch gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr (MWEBWV NRW) und das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) setzen sich bereits seit Jahren für eine nachhaltige Entwicklung ein, auch in Bezug auf urbane Landwirtschaft.
Ein Blick in die Zukunft
Wenn wir über die Möglichkeiten am Züblin-Parkhaus nachdenken, lernen wir viel über das Zusammenspiel von Stadtplanung und urbanem Grün. Die Herausforderungen sind groß – ob es nun um Anpassungsstrategien an den Klimawandel geht oder um die Frage, wie wir neue Finanzierungsmodelle finden können. Tatsächlich lernen wir aus diesen Herausforderungen, wie wichtig es ist, dass verschiedene Akteure, sowohl aus der Stadtverwaltung als auch zivilgesellschaftlicher Natur, zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden.
Die Zukunft des Züblin-Parkhauses bleibt also spannend, und wir dürfen gespannt sein, welche Impulse aus der Arbeit in der Stadtentwicklung hervorgehen werden. Ob es dem städtischen Grün und der Lebensqualität der Bewohner auf lange Sicht dienen wird, bleibt abzuwarten. Die Diskussion bleibt auf jeden Fall lebhaft – und das ist gut so!
Weitere Informationen finden Sie bei: SWR, Kessel.tv und Universität Hannover.