Badeverbot in Ertingen: Gefährliche Bakterien im Schwarzachtalsee entdeckt!
In Ertingen, Baden-Württemberg, wurde ein Badeverbot für die Schwarzachtalseen aufgrund gefährlicher Enterokokken-Bakterien verhängt.

Badeverbot in Ertingen: Gefährliche Bakterien im Schwarzachtalsee entdeckt!
Die Gemeinde Ertingen hat am Samstag ein sofortiges Badeverbot für die Schwarzachtalseen ausgesprochen. Der Grund für diesen Schritt sind auffällige Wasserproben, die eine erhöhte Konzentration von Enterokokken gezeigt haben, berichten die Schwäbische. Diese Bakterien leben im Darm von Menschen und Tieren und ihr Vorhandensein im Badesee deutet auf mögliche fäkale Verunreinigungen hin. Solche Verunreinigungen können durch Abwasser, Regenüberläufe oder Tierkot verursacht werden, und sie stellen ein Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für Menschen mit offenen Wunden oder geschwächtem Immunsystem.
Das Badeverbot gilt bis auf Weiteres und wird aufgehoben, sobald die Grenzwerte im Badewasser wieder sinken. In den kommenden Tagen soll eine Nachuntersuchung der Wasserqualität erfolgen, um die Situation genau zu beobachten. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Gesundheit der Badegäste zu schützen.
Situation in Deutschland
Diese Problematik ist nicht isoliert. Ein Blick auf die aktuelle Lage in Deutschland zeigt, dass ein Badeverbot bereits in 118 Seen, Flüssen oder Küstenabschnitten ausgesprochen wurde, wie Focus berichtet. In Deutschland ist die Badequalität insgesamt hoch, mit 90,2 % der Gewässer, die als „exzellent“ eingestuft werden. Doch 14 Badegewässer gelten als „mangelhaft“, was darauf hindeutet, dass auch hier Verbesserungsbedarf besteht.
Die Wasserqualität wird anhand der Konzentration von zwei wichtigen Bakterien, E. coli und intestinalen Enterokokken, bewertet. Diese Bakterien sind Indikatoren für fäkale Verunreinigungen und ihre hohe Konzentration kann auf gesundheitliche Risiken hindeuten, so das Umweltbundesamt. Baden in natürlichen Gewässern birgt bestimmte Gefahren, besonders bei Starkregen, wenn Krankheitskeime durch Mischwasserüberläufe in die Gewässer gelangen können.
Hygienische Qualität der Badegewässer
Insgesamt erfüllen 98 % der Badegewässer in Deutschland die EU-Mindestanforderungen, was zeigt, dass Deutschland im europäischen Vergleich einen der vorderen Plätze bei der Badegewässerqualität belegt. Regelmäßige Wasserproben vor und während der Badesaison sind unerlässlich. Diese müssen gemäß einem festgelegten Überwachungszeitplan entnommen werden, und die Konzentration von Fäkalbakterien wird kontinuierlich überwacht.
Vor allem hohe Temperaturen und eine erhöhten Nährstoffversorgung durch Stickstoffe und Phosphate können die hygienische Qualität beeinträchtigen und zu Problemen führen, wie etwa der massenhaften Entwicklung von Cyanobakterien, die wiederum nicht in die Qualitätseinstufungen einfließen. Letztlich sollte jeder Badegast sich vor einem Sprung ins kühle Nass über die aktuellen Wasserqualitäten informieren, um sicher zu sein, dass sein Badeausflug nicht zum gesundheitlichen Risiko wird.