Bundeswehr stoppt Windkraftprojekte: Naturschutz oder Energiewende?

Bundeswehr stoppt Windkraftprojekte: Naturschutz oder Energiewende?
Gerade im Zollernalbkreis geht es rasant voran, wenn es um die Umsetzung von Windkraftprojekten geht. Ein aktuelles Thema ist das Vorkommen des Mornellregenpfeifers, das sich als echtes Hemmnis für geplante Windkraftanlages in der Region entpuppt hat. Wie die Schwäbische berichtet, wurde der Mornellregenpfeifer von Windkraftgegnern entdeckt und sorgt dafür, dass Windkraftprojekte in Rosenfeld-Täbingen gestoppt werden mussten. Das hat nicht nur mit dem Schutz des Vogels zu tun, sondern auch mit den militärischen Vorgaben der Bundeswehr, die in der Region eine erhebliche Rolle spielen.
Angeblich hätten Windkraftanlagen in Rosenfeld-Täbingen nicht zugelassen werden können, da sich deren Rotoren in einer Flugschneise befunden hätten. Ähnliches gilt für Albstadt-Onstmettingen, wo eine Hubschraubertiefflugstrecke die Pläne durchkreuzt. Des Weiteren spielt die Nähe zu Luftverteidigungsradaranlagen in Meßstetten eine Rolle, wo Windkraftanlagen an der Gemarkungsgrenze zu Albstadt nicht realisiert werden können.
Geplante Windkraftstandorte
- ZAK-01: Haigerloch/Rangendingen
- ZAK-02: Balingen-Ostdorf
- ZAK-03: Rosenfeld-Heiligenzimmern
- ZAK-04: Rosenfeld-Brittheim
- ZAK-06: Burladingen-Ringingen
- ZAK-07: Burladingen-Stetten
- ZAK-08: Burladingen
- ZAK-11: Winterlingen/Straßberg
- TÜ/ZAK-01: Haigerloch/Rangendingen/Starzach
Die bevorzugten Gebiete für Windkraftprojekte im Zollernalbkreis sind vor allem Balingen-Ostdorf mit 275 Hektar und Rosenfeld-Heiligenzimmern mit 67 Hektar. Währenddessen gibt es jedoch auch eine Flächenreduktion für sechs Windkraft-Vorranggebiete, darunter Großelfingen/Hechingen/Rangendingen von 347 Hektar auf 297 Hektar sowie Burladingen von 400 Hektar auf 258 Hektar.
Umwelt- und Naturschutz aspekte
Doch nicht alles, was rund um die Windkraft geplant wird, zieht nur positive Schlagzeilen nach sich. Bereits im Vorfeld ist zu beachten, dass beim Ausbau von Windkraftanlagen der Naturschutz großgeschrieben werden muss. Die Deutsche Windindustrie hebt hervor, dass vor der Planung einer Windkraftanlage Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt werden müssen, um sicherzustellen, dass die Lebensräume von Vögeln und Fledermäusen nicht übermäßig beeinträchtigt werden.
Darüber hinaus wird die Standortwahl für Windkraftprojekte immer wichtiger. Sie sollte in Gebieten mit genug Windaufkommen und minimalen Eingriffen in die Natur erfolgen. Hierbei gilt es, Naturschutzgebiete, Wanderkorridore und Brutplätze zu berücksichtigen. Generell rein theoretisch betrachtet, hat die Windkraft einen wesentlichen Einfluss auf die Energiewende, jedoch müssen die ökologischen Auswirkungen stets im Auge behalten werden.
Dem schließt sich auch der Regionalverband Neckar-Alb an, dessen Versammlung am 25. Juli 2025 erneut die Windkraft debattiert. Die angepasste Fassung des Teilregionalplans Windenergie wird in einer öffentlichen Auslage diskutiert, die auch schon einige Änderungen berücksichtigt hat, die während vorhergehender Beratungen eingegangen sind.Schwarzälder Bote hält die Entwicklungen für enorm wichtig.
Für die Region Zollernalb heißt das also, dass noch viel Arbeit im Bereich Windkraft und Umweltschutz vor uns liegt. Die Frage bleibt, ob der notwendige Ausgleich zwischen militärischen Interessen, Naturschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energien gefunden werden kann. Klar ist: Ein gutes Händchen bei der Planung elektrisch betriebener Windkraftanlagen könnte für den Zollernalbkreis einen echten Fortschritt bedeuten.