Ski-Spaß ohne Schnee: Trochtelfingen setzt auf Skimatten!
Trochtelfingen setzt auf Skimatten am Hennensteig-Skilift als klimafreundliche Wintersportalternative.

Ski-Spaß ohne Schnee: Trochtelfingen setzt auf Skimatten!
In Trochtelfingen, wo der Hennensteig-Skilift in voller Blüte steht, wird Ski gefahren – und das ganz ohne den oft so gewünschten Schnee. Hier kommen seit neuestem spezielle Skimatten zum Einsatz, die vom örtlichen Ski- und Snowboardclub angeschafft wurden. Zahlreiche Kinder nutzen Bobs, um den Hang hinunterzurutschen und sich gleichzeitig auf die kommenden Wintermonate einzustellen. Diese innovative Lösung wurde durch Fördermittel aus dem Leader-Programm Mittlere Alb ermöglicht.
Die Finanzierung in Höhe von 14.100 Euro wurde im Mai zugesagt und gibt den örtlichen Skikursen eine Planungssicherheit. Skischulleiter Lucas Hem macht sich Gedanken darüber, wie kostengünstige Skikurse auch weiterhin angeboten werden können. „Mit Kunststoff-Skimatten, die temporär auf einem Skihang ausgelegt werden, bieten wir eine attraktive Alternative zum klassischen Wintersport“, so Hem. Geplant sind die Kurse ab Januar, die an zwei oder drei Wochenenden stattfinden sollen.
Der Klimawandel und seine Auswirkungen
Die Ideen und Initiativen in Trochtelfingen stellen eine Notwendigkeit dar, die sich im Kontext des Klimawandels ergibt. Forscher betonen, dass die globale Erwärmung auch die Schneeverhältnisse in den Alpen massiv beeinflusst. Laut einem Bericht von MeteoSchweiz hat sich das Klima in den letzten Jahrzehnten deutlich erwärmt. In den D-A-CH-Ländern ist eine mittlere Temperaturerhöhung von 2,5 °C in Deutschland, 3,1 °C in Österreich und 2,9 °C in der Schweiz zu verzeichnen. Zudem wird erwartet, dass die Jahresmitteltemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens weitere 2 °C ansteigt.
Diese Veränderungen bringen erhebliche Herausforderungen für den Wintersport mit sich. Die Naturschneedecke geht in niedrigeren und mittleren Lagen, bis etwa 1.500 Meter, zurück. Technische Schneeerzeugung wird immer komplizierter, da sich die meteorologischen Rahmenbedingungen verändern: Weniger potenzielle Beschneizeiten sowie ein erhöhter Bedarf an Wasser und Energie sind nur einige der Probleme, die Betreiber von Skigebieten zurzeit zu knacken versuchen.
Perspektiven für den Wintersport
Die Erkenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintersport sind nicht neu. Bereits 2019 und 2022 hat das Expertenforum „Klima.Sport.Schnee“ mehrere Positionspapiere veröffentlicht, um erforderliche Handlungsansätze zu definieren. Die neueste Veröffentlichung legt den Fokus nicht nur auf den Wintersport, sondern erweitert die Betrachtung auch auf den Bergsport im Sommerhalbjahr.
Besonders hervorzuheben sind die hohen Schwankungen bei den Winterniederschlägen. Diese zeigen oft keine klaren Trends, obwohl Klimaszenarien eine Erhöhung der Winterniederschläge im Alpenraum vorhersagen – gleichzeitig wird jedoch auch ein Rückgang des Schneefalls erwartet, da Niederschläge häufig als Regen fallen. Angesichts dieser Herausforderungen empfehlen die Experten, stärker auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Sporttourismus zu setzen.
Mit diesen neuen Ansätzen, wie sie beispielsweise in Trochtelfingen umgesetzt werden, zeigt sich, dass die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit der Wintersportregionen gefragt ist. Die Kombination aus soliden Förderungen und kreativen Lösungen könnte der Schlüssel sein, um auch in Zukunft den Wintersport attraktiv zu gestalten.