Hansi der Storch: Von Loburg in die Welt – Ein Herzensabenteuer!
Ein Storch namens Hansi überwindet Herausforderungen in Altötting. Seine Geschichte zeigt das erlernte Zugverhalten von Störchen.

Hansi der Storch: Von Loburg in die Welt – Ein Herzensabenteuer!
Am 5. August 2013 begann eine faszinierende Reise für einen kleinen Storch namens Hansi in Loburg, Brandenburg. Mit einem GPS-Sender ausgestattet, wurde Hansi der kleinste und jüngste von 60 Störchen, die in diesem Jahr eine solche technische Unterstützung erhielten. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, übermittelt Hansi regelmäßig seinen Standort an ein Team aus Forschern der Vogelschutzwarte Loburg, dem Max-Planck-Institut für Verhaltensforschung und einer Universität in Israel. Dank dieser Zusammenarbeit erhält die Wissenschaft ein präzises Bild von Hansis Weg.
Auf seinen Abenteuern zog es ihn mit einer Gruppe von Störchen nach Tschechien, während andere bereits gen Afrika aufbrachen. Bei einem Zwischenstopp überflog Hansi Innsbruck und landete schließlich im Inntal, wo er in einem Alpental feststeckte. Plötzlich verschwand das Signal des Senders, und die Wissenschaftler befürchteten, dass Hansi das Unglück getroffen hatte.
Der unerwartete Winter in Bayern
Doch Hansi überraschte alle: Der Sender begann im Winter wieder Signale aus Winhöring bei Altötting, Bayern, zu übermitteln. Dort wurde er von einem Bauernhof aus versorgt, wo die Landwirte ihm täglich Biofleisch und sogar ein warmes Fußbad zur Verfügung stellten. Dies war ein wichtiger Moment für die Biologen, denn durch Hansis Lebensgeschichte bestätigten sie eine entscheidende Erkenntnis: Das Zugverhalten der Störche wird nicht angeboren, sondern kulturell erlernt.
Über Hansi und seinen außergewöhnlichen Winter wird ab dem 30. August im Podcast “Namenlose Helden – Biografien aus der Wildnis” in der ARD Audiothek berichtet. Sein Fall zeigt eindrucksvoll, dass Störche in der Lage sind, ihre Zugrouten und Verhaltensweisen flexibel anzupassen.
Neue Perspektiven durch Satelliten-Telemetrie
Die Geschichte von Hansi ist nicht nur ein Einzelfall, sondern Teil einer größeren Forschungsbewegung. Die Satelliten-Telemetrie, die den Wissenschaftlern ermöglicht, mit den Zugvögeln zu “wandern”, eröffnet völlig neue Dimensionen in der Vogelzugforschung. Diese Technik, wie auch auf der Webseite des Storchenhof Loburg beschrieben, ermöglicht detaillierte Einblicke in das Zuggeschehen der Störche. So wurden bereits über 35.000 Ringfunde beim Weißstorch dokumentiert, was die Forschungsmöglichkeiten enorm erweitert.
Die Verfolgung der Vögel erstreckt sich von Mitteleuropa bis zur Südspitze Afrikas und ermöglicht es der breiten Öffentlichkeit, am Storchenzug teilzuhaben und die Vögel zu verfolgen. Es wird diskutiert, dass Störche auf unterschiedlichen Routen nach Zentralafrika migrieren und dass sie möglicherweise auf der entgegengesetzten Route zurückkehren, wenn sie Schwärmen anderer Populationen begegnen.
Einblicke in die Wanderung der Störche
Ein weiterer Aspekt der Forschung zur Wanderung von Störchen zeigt sich auch in den neuesten Erkenntnissen, die aus der Nutzung von mini-Transmitting-Geräten, die von Solarzellen betrieben werden, gewonnen werden. Studien haben gezeigt, dass ein männlicher Weißstorch aus Ostdeutschland die Strecke von etwa 10.000 Kilometern bis zu seinen Winterquartieren in Zentralafrika zurücklegte. Dort zeigte sich ein interessantes Wanderverhalten, das auch die Hypothese einer U-förmigen Abwanderung unterstützt, wie auf der Webseite von TAU ausgeführt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Geschichte von Hansi nur ein Teil eines größeren Puzzles ist, das uns mehr über die Anpassungsfähigkeit und das Zugverhalten dieser faszinierenden Vögel lehrt. Ein herzliches Dankeschön an die engagierten Forscher und Landwirte, die dazu beigetragen haben, dass diese Art weiterhin gedeihen kann.