Kardinal Koch ruft zu neuem Glaubensdialog beim Benedikt XVI. Forum auf

Kardinal Koch ruft zu neuem Glaubensdialog beim Benedikt XVI. Forum auf
Am 3. Juli 2025 war im Wallfahrtsort Altötting, wo sich traditionell viele Gläubige versammeln, etwas Besonderes im Gange: Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch eröffnete das „Benedikt XVI. Forum“. Unter dem Motto „Der Sinn für das Heilige“ wird die fünftägige Veranstaltung dazu einladen, über die eigene Spiritualität nachzudenken und zu reflektieren, was es bedeutet, im Glauben zu leben. Die Eröffnung fiel zudem auf den Festtag Mariä Heimsuchung, eine symbolische Verbindung, die nicht unbemerkt blieb.
Kardinal Koch sprach mit Nachdruck und forderte die versammelten Gläubigen auf, sich neu auf den Dreiklang von Empfangen, Austeilen und Loben einzustimmen. „Maria ist das Urbild der Kirche“, betonte er, und alles, was über die Kirche gesagt werde, treffe in erster Linie auf sie zu. Eine zentrale Botschaft des Forums war, dass Maria, durch die Empfängnis Jesu, das Wort empfangen und sofort mit anderen teilen wollte. Der Kardinal nannte den Besuch Marias bei Elisabeth sogar die „erste eucharistische Prozession der Geschichte“, ein eindrückliches Bild für die Bedeutung solcher Begegnungen in der Glaubensgemeinschaft.
Geistliche Impulse und Austausch
Die Teilnehmer des Forums dürfen sich auf einen intensiven Austausch mit namhaften Theologen freuen. Neben Koch werden am Podium auch Andreas Wollbold, Ralph Weimann, Prälat Markus Graulich, Ludger Schwienhorst-Schönberger und Christian Schaller zu sehen sein. Ihre Vorträge sollen den Teilnehmenden neue Anregungen geben, wie sie den Glauben im Alltag leben können und welche Rolle der Segen Gottes für die Würde des Menschen spielt. Auch der orthodoxe Theologe Stefanos Athanasiou vom Neuen Ratzinger-Schülerkreis ist vor Ort und bereichert die Diskussionen.
Am Freitag werden zudem Ordensschwester Christine Felder und Pater Hermann Geißler über ihre persönlichen Begegnungen mit Papst Benedikt XVI. berichten. Diese Erfahrungsberichte versprechen, einen tieferen Einblick in das Wirken von Benedikt XVI. zu geben und das Publikum zu inspirieren. Nicht zu vergessen ist die Übertragung dieser Veranstaltung durch das katholische Mediennetzwerk EWTN, welches die Inhalte sowohl im Internet-Livestream als auch über das TV-Programm verbreiten wird, sodass viele Gläubige die Möglichkeit haben, dabei zu sein, auch wenn sie nicht vor Ort sind.
Religion im Wandel
In Anbetracht der heutigen Herausforderungen, wie der schwindenden Bedeutung von Religion in vielen Teilen der Welt, wird die Veranstaltung besonders relevant. Studien zeigen, dass trotz einer verstärkten Suche nach Spiritualität in Gesellschaften, wie etwa in den USA und Südkorea, die Kirchennutzung oft abnimmt. Laut uni-muenster.de bauen viele Menschen ihre Glaubensbindungen ab, besonders wenn sie politische oder wirtschaftliche Erfolge erleben. Die Mehrheit der Menschen in Westeuropa glaubt nicht mehr an einen personalisierten Gott, sondern sieht ihre Spiritualität häufig außerhalb der institutionellen Kirche.
Diese Entwicklungen stellen das „Benedikt XVI. Forum“ vor eine wichtige Aufgabe. Es bietet eine Plattform, die religiöse Gemeinschaft neu zu beleben und über die Rolle von Religion in einer sich verändernden Welt nachzudenken. Es bleibt abzuwarten, welche Impulse aus den Sitzungen und Vorträgen der nächsten Tage resultieren werden.
Am Sonntag, den 7. Juli, wird Kardinal Koch um 10 Uhr ein feierliches Pontifikalamt zur Schließung des Forums feiern. Auch dieses Ereignis wird live übertragen, um weiteren Interessierten die Möglichkeit zu geben, daran teilzuhaben.
Für alle, die in dieser Woche nicht selbst anwesend sein können, bleibt zu hoffen, dass die Ideen und Einsichten, die hier entstehen, über die Grenzen Altöttings hinaus wirken und fruchtbare Diskussionen anstoßen werden.
Für nähere Informationen zur Veranstaltung und deren Verlauf können interessierte Leser die Berichterstattung auf die Tagespost und Vatican News verfolgen.