Ansbacher Amokläufer: Filmreife Flucht nach Kolumbien entblößt System!

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Amokläufer von Ansbach flüchtete 2023 nach Kolumbien, plante seine Flucht detailliert und wurde nun festgenommen.

Amokläufer von Ansbach flüchtete 2023 nach Kolumbien, plante seine Flucht detailliert und wurde nun festgenommen.
Amokläufer von Ansbach flüchtete 2023 nach Kolumbien, plante seine Flucht detailliert und wurde nun festgenommen.

Ansbacher Amokläufer: Filmreife Flucht nach Kolumbien entblößt System!

In einer schockierenden Wende hat der Amokläufer von Ansbach, der 2009 eine Schule in Ansbach überfallen und dabei neun Mitschüler sowie einen Lehrer verletzt hatte, kürzlich für Schlagzeilen gesorgt. Während eines genehmigten Ausgangs aus der psychiatrischen Klinik in Erlangen beantragte der 34-Jährige am 16. August 2023 einen Reisepass und startete damit seine Flucht nach Kolumbien. Dies berichtet BR24. Dass es wirklich zu diesem Schritt kam, wirft einige Fragen auf, nicht zuletzt über die Sicherheitsvorkehrungen in Einrichtungen für psychisch kranke Straftäter.

Der Amokläufer nutzte einen fast zwölfstündigen Ausgang, den er seit Jahresbeginn regelmäßig und tagsüber in Anspruch nehmen durfte. Die Klinik wurde erst in der Nacht auf den 17. August über sein Fehlen informiert, doch zu diesem Zeitpunkt war der Mann bereits in Kolumbien, was ihm einen wichtigen Zeitvorsprung von zwölf Stunden verschaffte. Oberstaatsanwalt Friedrich Weitner beschrieb die Flucht als „filmreif“ und stellte fest, dass die Polizei nur schwer auf die Fährte des Täters kam, der sich mit dem Zug ins Ausland absetzte und von einem nicht näher benannten Flughafen nach Kolumbien flog. Er hatte dabei nicht nur einen echten Reisepass, dessen Herkunft unklar bleibt, sondern auch Gepäck.

Sicherheitsfrage nach der Flucht

Die Flucht wirft ernsthafte Fragen bezüglich des Umgangs mit Freigängern auf. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann äußerte Bedenken, ob es künftig noch erlaubt sein sollte, dass Personen in solchen Einrichtungen Reisepässe beantragen dürfen. Ermittler gehen davon aus, dass der Mann Helfershelfer hatte. „Der Verdacht steht im Raum, dass die Flucht sorgfältig geplant war und einige falsche Spuren gelegt wurden“, erklärte Weitner. So wird beispielsweise vermutet, dass der Amokläufer von einem Treffen mit einer niederländischen Brieffreundin sprach, die möglicherweise nur erfunden war.

Nach seiner Festnahme in Kolumbien wurde er umgehend zurück nach Deutschland gebracht und in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie nach Erlangen transportiert. Seine Rückkehr erfolgte am Morgen nach der Festnahme, und die Klinik hat mittlerweile angekündigt, sämtliche Lockerungen für den Mann zu überprüfen. An einer getrennten Therapie wird gearbeitet, um den Vorfall entsprechend zu verarbeiten.

Die Hintergründe des Amoklaufs

Der Amoklauf in Ansbach gehört zu den dramatischsten Vorfällen in der deutschen Schulgeschichte. Der Mann war 2010 wegen versuchten Mordes in 47 Fällen zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt und unbefristet in eine Psychiatrie eingewiesen worden. In den letzten Jahren war er als nicht gefährlich für die Öffentlichkeit eingestuft worden, was die Flucht umso überraschender macht.

Die Gefahren von Amokläufen – nicht nur an Schulen – sind auch in den letzten Jahren immer wieder evident geworden. Im August 2024 gab es in Solingen drei Todesopfer durch einen Messerangriff, und im Dezember 2024 starben in Magdeburg sechs Personen infolge einer Amokfahrt. Solche Taten rufen nicht nur Entsetzen, sondern auch Forderungen nach erhöhten Sicherheitsmaßnahmen hervor. Die Debatte über den Umgang mit psychisch kranken Straftätern wird vielschichtiger, insbesondere angesichts der Forderungen nach mehr Schutz und Prävention, die umso lauter werden, wenn tragische Vorfälle in der Öffentlichkeit geschehen. Statista hat dazu umfassende Informationen bereitgestellt.