Demokratie als Wirtschaftsfaktor: Unternehmer warnen vor Fachkräftemangel!
Aschaffenburg beleuchtet die Rolle von Demokratie als Wirtschaftsfaktor und den Fachkräftemangel in Deutschland.

Demokratie als Wirtschaftsfaktor: Unternehmer warnen vor Fachkräftemangel!
In Potsdam, wo einst die altehrwürdige 3. Garde-Ulanen-Kaserne ihren Platz hatte, ist heute ein Medizintechnikunternehmen ansässig, das mit Innovationen und einer internationalen Belegschaft auf sich aufmerksam macht. Christoph Miethke, der das Unternehmen leitet, beschäftigt 280 Mitarbeiter aus 27 verschiedenen Ländern, darunter auch sechs Geflüchtete. Die junge Firma hat sich auf den Export neurochirurgischer Implantate spezialisiert und beliefert über 60 Länder weltweit. creditreform.de berichtet, dass Miethke die Bedeutung von freier Marktwirtschaft und Rechtssicherheit in einem demokratischen Staat für den wirtschaftlichen Erfolg hervorhebt.
Doch nicht alles läuft rosig für deutsche Unternehmen. In der Wirtschaft gibt es Sorgenfalten, insbesondere angesichts des Fachkräftemangels, mit einem ungedeckten Bedarf von fast 600.000 qualifizierten Arbeitskräften auf dem deutschen Markt. Der Verband „Die Familienunternehmer“ warnt vor den negativen Folgen der Handelspolitik der AfD, während das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) auf die entscheidenden wirtschaftlichen Kosten eines möglichen Austritts Deutschlands aus der EU und der Eurozone verweist. Das hat alles Auswirkungen auf die Anwerbung internationaler Talente, die in strukturschwachen Regionen wie Brandenburg oder Sachsen möglicherweise Diskriminierung fürchten müssen.
Fachkräftemangel und Migration
Eine Studie von Deutschlandfunk beleuchtet die demografischen Probleme Deutschlands: Seit über 50 Jahren sind die Geburtenzahlen zu niedrig, was zu einem signifikanten Mangel an Fachkräften führt. Derzeit sind etwa 6,7 Millionen ausländische Beschäftigte in sozialversicherungspflichtigen Jobs tätig; eine Zahl, die in den letzten zehn Jahren gestiegen ist. Interessanterweise zeigt sich, dass Personen ohne deutschen Pass erstaunliche 13,2 % zur Bruttowertschöpfung beitragen, auch wenn sie immer wieder mit Hürden wie Rassismus und bürokratischen Schwierigkeiten konfrontiert werden.
Die politische Landschaft trägt ebenfalls zur Komplexität bei. Ökonomen empfehlen gezielte Investitionen in die Ausbildung von Migranten, um dem Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken. 73 % der Unternehmen nehmen die AfD als Risiko für die Fachkräftesicherung wahr. Diese Situation könnte sich noch verschärfen, wenn vor allem die restriktive Haltung der AfD gegenüber Migration zu einem Rückgang internationaler Bewerber führt.
Engagement für Vielfalt
Die Unternehmen sind sich über die Notwendigkeit bewusst, in Diversity-Programme zu investieren, um Diskriminierung entgegenzuwirken und Talente zu gewinnen. Miethke engagiert sich in verschiedenen Vereinen und Verbänden für Diversität und ist aktiv im Präsidium der IHK Potsdam. Der Mittelstand beobachtet mit Sorge die rechtspopulistischen Strömungen und deren potenziellen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft. Unternehmen wie Miethkes Medizintechnikfirma setzen auf transparente Kommunikationsrichtlinien und interne Schulungen, um ein diskussionsfreudiges und offenes Arbeitsumfeld zu schaffen.
Während die Kaserne in Potsdam ein Stück Vergangenheit aufbereitet – einst ein Militärstadt für die sowjetische Armee, heute ein Ort kreativer Entwicklung mit einem Architekturpreis für gelungene Umnutzungen – stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und gleichzeitig wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen. Die Antworten liegen nicht nur in der Innovationskraft, sondern auch in dem Engagement für Demokratie und gesellschaftliche Verantwortung.