Alarmstimmung im Berchtesgadener Land: Suizidzahlen steigen drastisch!

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Experten warnen im Berchtesgadener Land vor steigenden Suizidzahlen und bieten Aufklärung sowie Seelsorgeangebote an.

Experten warnen im Berchtesgadener Land vor steigenden Suizidzahlen und bieten Aufklärung sowie Seelsorgeangebote an.
Experten warnen im Berchtesgadener Land vor steigenden Suizidzahlen und bieten Aufklärung sowie Seelsorgeangebote an.

Alarmstimmung im Berchtesgadener Land: Suizidzahlen steigen drastisch!

Im Berchtesgadener Land tut sich etwas. Die Experten schlagen Alarm, denn die Suizidzahlen steigen wieder an und machen den Verantwortlichen große Sorgen. Wie bgland24 berichtet, wurde eine Aktionswoche zur Suizidprävention von Martina Hüttinger und der Caritas Fachambulanz ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es, die Hürden abzubauen und das Bewusstsein für Warnzeichen zu schärfen. Der Bedarf an Seelsorge ist hoch, was sich in den tausenden Kontakten zeigt, die jährlich verzeichnet werden.

Georg Wetzelsperger, Mitglied des Bezirksrats, warnt eindringlich vor langen Wartezeiten für Therapieplätze, insbesondere in ländlichen Gebieten. Auf Prophylaxe zu setzen ist der richtige Weg, da Suizid eines der häufigsten Tabuthemen in unserer Gesellschaft ist, das wir nicht ignorieren dürfen. Im Jahr 2023 gab es deutschlandweit 10.304 Suizidfälle, wobei 75% der Betroffenen Männer sind und die Mehrheit über 50 Jahre alt ist.

Lokale Entwicklungen und Statistiken

Die Zahlen für das Berchtesgadener Land sind alarmierend: Zwischen 2020 und 2022 wurden insgesamt 41 Suizidfälle registriert – 35 Männer und 6 Frauen. Die häufigste Altersgruppe, die betroffen ist, sind die 50- bis 59-Jährigen. Auch für 2023 und 2024 wird von über 40 Fällen ausgegangen, was auf eine hohe Belastung der Region hinweist. Ein Blick auf den Landkreis Traunstein zeigt, dass 2024 bereits 23 Suizidfälle gemeldet wurden. Da nicht alle Todesfälle obduziert werden, könnten die tatsächlichen Zahlen dabei sogar noch höher ausfallen.

Die Unterscheidung zwischen einer zeitlich begrenzten Krise und einer langfristigen psychischen Erkrankung ist entscheidend. Warnzeichen, die auf eine Suizidgefährdung hindeuten können, sind unter anderem offenes Reden über Suizid, sozialer Rückzug sowie plötzliche Ruhe nach Anspannung. Wichtig sind hier auch die konkreten Risikoeinschätzungen, die maßgeblich von der Stärke der Gedanken, früheren Versuchen und der Konkretheit der Pläne abhängen.

Unterstützungsangebote für Betroffene

Wem es nicht gut geht, der braucht oft jemanden, der zuhört und Verständnis zeigt. Gerade in ländlichen Regionen, wo das Thema seelische Gesundheit oft noch stark tabuisiert ist, ist eine schnelle und unbürokratische Unterstützung gefragt. Die Telefonseelsorge ist ein wichtiger Anlaufpunkt, die unter der allgemeinen Nummer 116123 rund um die Uhr erreichbar ist. Eine zusätzliche Anlaufstelle bietet die MANO Onlineberatung, die anonym und niedrigschwellig auf einen Austausch mit Betroffenen setzt.

  • Evangelische Telefonseelsorge: 0800 1110111
  • Katholische Telefonseelsorge: 0800 1110222
  • Nummer gegen Kummer (für Kinder und Jugendliche): 116111
  • Lebenslinien 60+: lebenslinien-60plus.de

Das Anliegen der Aktionswoche und die vielfältigen Hilfsangebote zeigen auf, dass es wichtig ist, über seelische Krisen zu sprechen und Hilfen leicht erreichbar zu gestalten. Berchtesgadener Land ist überdurchschnittlich belastet und jeder Schritt in die richtige Richtung zählt.