Erster CSD in Berchtesgaden: Ein Fest der Vielfalt begeistert 400 Teilnehmer!

Erster CSD in Berchtesgaden: Ein Fest der Vielfalt begeistert 400 Teilnehmer!
Am Samstagmittag, dem 17. August 2025, feierte Berchtesgaden eine Premiere: Der erste CSD-Umzug zog durch die Stadt und erfreute sich großer Beteiligung. Auf dem Weihnachtsschützenplatz versammelten sich mehr als 400 Teilnehmer, die mit bunten Kleidern und guter Laune durch die Straßen zogen. Eigentlich waren nur 300 Personen erwartet worden, doch das Interesse am Event war überaus groß. BR.de berichtet von den Überlegungen eines queeren Helfers, der sich für einen CSD in der eher konservativen Region ausgesprochen hatte.
Rund um den Umzug waren auf dem Platz auch Info-Stände von etwa zehn Betreibern aufgebaut worden, und für die Feierlichkeiten nach dem Umzug stand ein Straßenfest auf dem Programm. Anna Gloßner, ein Mitglied des katholischen Frauenbundes, verteilte gesegnete Sträuße gegen Spende, was den bunten Charakter der Veranstaltung unterstrich. Trotz kritischer Stimmen, wie einem Leserbrief im Berchtesgadener Anzeiger, der den CSD als „peinliches Spektakel“ bezeichnete, wurde die Veranstaltung von der Polizei als friedlich wahrgenommen – eine befürchtete Gegendemonstration blieb aus.
Tradition trifft Vielfalt
Der CSD in Berchtesgaden fand 26 Jahre nach dem ersten Christopher Street Day in Deutschland statt. Gespräche zwischen den CSD-Organisatoren und den örtlichen Trachtenvereinen führten zu einer klaren Distanzierung von dem besagten Leserbriefschreiber. Moritz Maschinsky, bekannt als „Morita Maschinella“ und eine der ersten Drag Queens in Berchtesgaden, ist auch Mitgründer der Initiative „Queer-Steiger“, deren Ziel es ist, queere Menschen im Landkreis sichtbar zu machen.
Ein festlicher Höhepunkt war der Auftritt der „Schwuhplattler“, einem schwulen Plattler-Verein aus München, während des Straßenfestes. Ein Mitglied der Gruppe betonte, dass sie Teil der Gesellschaft und der Trachtenvereine sind – eine Momentaufnahme, die zeigt, dass Tradition und moderne Lebensweisen nichts Gegensätzliches sind. Der CSD soll nun zum festen Bestandteil der Veranstaltungen im Landkreis werden und künftig jährlich stattfinden.
Ein Blick über den Tellerrand
Der CSD in Berchtesgaden ist nicht das einzige Beispiel für Fortschritte in der Sichtbarkeit von LGBTQ+-Themen. In Belém beispielsweise entwickelte sich aus einem kleinen Ultrassonografie-Büro, das 1986 eröffnet wurde, das größte Zentrum für Labor- und Bilddiagnostik im Bundesstaat Pará. Hier werden täglich über 2.000 Patienten betreut, und die Einrichtung ist bekannt für ihre Pionierarbeit in der Bild- und Labordiagnostik. Encontrabelem.com.br beschreibt, wie das Zentrum die erste digitale Mammographie im Norden Brasiliens eingesführt hat und sich als Vorreiter auf dem Gebiet etabliert hat.
Diese Vielfalt an bedeutenden Ereignissen und Entwicklungen lässt den Eindruck entstehen, dass queere Sichtbarkeit und innovative Ansätze in unterschiedlichen Bereichen stetig zunehmen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen, wie die in Berchtesgaden, auch in anderen Regionen Anklang finden und ein Zeichen für Akzeptanz und Gemeinschaft setzen.
In Berchtesgaden gilt es nun, auf den positiven Eindrücken des CSD aufzubauen und die inklusive Reise fortzusetzen. Die Teilnehmer haben mit ihrem bunten Treiben nicht nur ein Zeichen gesetzt, sondern auch gezeigt, dass die Vielschichtigkeit der Gesellschaft eine Bereicherung ist.