Webasto vor der Wende: Sanierung, Streitereien und Stellenabbau!

Webasto erzielt Einigung zur Sanierung, plant Stellenabbau und fokussiert sich auf Autodächer inmitten von Krisenverhandlungen.

Webasto erzielt Einigung zur Sanierung, plant Stellenabbau und fokussiert sich auf Autodächer inmitten von Krisenverhandlungen.
Webasto erzielt Einigung zur Sanierung, plant Stellenabbau und fokussiert sich auf Autodächer inmitten von Krisenverhandlungen.

Webasto vor der Wende: Sanierung, Streitereien und Stellenabbau!

Die Situation bei Webasto, dem Autozulieferer aus Stockdorf, sorgt für reges Interesse in der Branche. Das Unternehmen hat eine grundlegende Einigung über eine Sanierungsvereinbarung mit Gläubigern erzielt, wie die NP Coburg berichtet. Doch trotz dieser Fortschritte gibt es noch viel zu klären, insbesondere die Verhandlungen mit Volkswagen, einem der wichtigsten Kunden von Webasto.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von der Staatsregierung versucht, als Mediator zwischen den Parteien zu fungieren. Die Krise ist nicht zu unterschätzen: Webasto hat über eine Milliarde Euro Schulden und plant den Abbau von 650 Stellen in Deutschland. Das Unternehmen hat in letzter Zeit mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, sei es durch gescheiterte Produktentwicklungen wie die Ladesäulen für Elektroautos oder durch einen allgemeinen Rückgang der Verkaufszahlen deutscher Autohersteller auf dem bedeutenden chinesischen Markt.

Marktentwicklungen und Potenziale

Die Situation hat sich für Webasto besonders verschärft, da Volkswagen im vergangenen Jahr fast 1,3 Millionen weniger Autos in China absetzen konnte als noch 2018. Diese Entwicklungen haben nicht nur Webastos Geschäft negativ beeinflusst, sondern auch Stimmung und Zukunftsaussichten getrübt. Trotz all dem gibt es auch Lichtblicke: Webasto hat erneut seine Stärke im Segment der Panorama- und Schiebedächer in China bewiesen, wo die Nachfrage sprunghaft angestiegen ist.

Dank dieser Nachfrage erwirtschaftete Webasto im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn von 206 Millionen Euro. Der Auftragsbestand beträgt eindrucksvolle 13,6 Milliarden Euro. Dies zeigt, dass Webasto trotz der Herausforderungen gut aufgestellt ist, besonders in einem Markt, wo drei Viertel des Geschäfts aus Dachsystemen bestehen, wie die Autohaus berichtet.

Zukunftsvisionen

Der neue Vorstandschef Jörg Buchheim deutete an, dass sich Webasto möglicherweise stärker auf die Produktion von Autodächern spezialisieren könnte. Diese Sparte hat nicht nur in den letzten Jahren stetig zugelegt, sondern wird auch in Zukunft von Bedeutung sein, insbesondere im Zusammenhang mit dem Trend hin zum autonomen Fahren. Auch die Elektroheizung, die in naher Zukunft möglicherweise nicht mehr als Nischenprodukt, sondern als Serienausstattung gesehen wird, bietet großes Umsatzpotenzial.

Insgesamt blickt Webasto in eine ungewisse, aber auch chancenreiche Zukunft. Während die Sanierungsmaßnahmen bis 2028 abgeschlossen sein sollen, bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen mit VW und BMW entwickeln. Das Unternehmen hat jedoch bewiesen, dass es durchaus ein gutes Händchen für Expansion hat: Die Eröffnung der zehnten Fabrik in China im Mai zeugt von entschlossenem Handeln, und das Vertrauen in die eigenen Produkte zeigt sich am starken Marktanteil von über 50% im Kerngeschäft.