Müllgebühren in Nordschwaben: Erhöhung um 15% ab Januar 2026!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 8.10.2025 beschließt der AWV in Dillingen eine Abfallgebührenerhöhung von 15% aufgrund finanzieller Engpässe.

Am 8.10.2025 beschließt der AWV in Dillingen eine Abfallgebührenerhöhung von 15% aufgrund finanzieller Engpässe.
Am 8.10.2025 beschließt der AWV in Dillingen eine Abfallgebührenerhöhung von 15% aufgrund finanzieller Engpässe.

Müllgebühren in Nordschwaben: Erhöhung um 15% ab Januar 2026!

Am 8. Oktober 2025 hat die Verbandsversammlung im Dillinger Landratsamt zur Neufassung der Gebührensatzung des Abfallwirtschaftsverbandes Nordschwaben (AWV) stattgefunden. Ab dem 1. Januar 2026 steigen die Müllgebühren für die Bürgerinnen und Bürger in der Region um etwa 15 Prozent. Landrat Stefan Rößle und Werkleiterin Emma Christa legten großen Wert auf Offenheit und Transparenz während der Sitzung.

Die geplante Erhöhung bedeutet, dass einige Posten monatlich lediglich um drei Euro teurer werden. Doch der Grund für diese Anpassungen ist kein Geringerer als ein erwartetes Defizit von fast einer Million Euro. Die unvorhersehbaren Ausgaben in Höhe von 350.000 Euro durch das Hochwasser im Juni des Vorjahres haben die finanzielle Situation weiter belastet.

Finanzielle Herausforderungen

Ein massives Investitionspaket, das rund sechs Millionen Euro für den Ausbau der Deponie Binsberg und den Neubau des Recyclinghofs in Höchstädt umfasst, steht ebenfalls an. Auch die Personalkosten sind gestiegen, und die notwendige Erhöhung um mindestens zehn Prozent bringt zusätzliche Belastungen mit sich. Ein weiteres Problem ist die höhere Recyclingquote, die zwar positiv ist, jedoch zu einem finanziellen Defizit führt.

Interessanterweise wurden auch 5.000 Tonnen mehr Bioabfall als geplant gemeldet, was zusätzliche Kosten von etwa 530.000 Euro verursacht hat. Eine CO2-Steuer, die ab 2024 eingeführt wird, erhöht die finanziellen Belastungen der Abfallwirtschaft. Schätzungen zufolge beträgt der Aufschlag für CO2-Zertifikate rund eine Million Euro.

Konkret wird’s teuer

Die Erhöhung der Gebühren gestaltet sich wie folgt:

Abfallart Preisänderung
Restmülltonne (80 Liter) +6,30 Euro pro Quartal
Biotonne (120 Liter) +3 Euro pro Quartal
Sperrmüll (Viertelkubikmeter) von 10 Euro auf 18 Euro
Müllsünder +20 Euro pro 500 Liter
Papiertonne bleibt kostenlos

Die Verbandsräte haben einstimmig den vorgeschlagenen Entgelten zugestimmt. Eine Diskussion über mögliche höhere Aufschläge für Müllsünder hat auch stattgefunden, wobei die Gebühren im Vergleich zu den Nachbarkreisen weiterhin als günstig gelten.

Regulatorische Einflüsse

Zusätzlich zu den lokalen Gegebenheiten gibt es auch eine neue CO2-Steuer, die ab 2024 von Betreibern von Abfallverbrennungsanlagen gezahlt werden muss. Ab diesem Zeitpunkt werden thermisch verwertete Abfälle als Brennstoffe eingestuft und unterliegen der CO2-Bepreisung. Diese Änderungen wurden durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) initiiert und können ebenfalls zu Preisanstiegen führen, wie die Experten bereits prognostizieren. Die Diskussion über die CO2-Abgabe auf Abfälle hat bereits seit längerem begonnen, und die Bundesregierung erhofft sich durch diese Maßnahme Anreize zur Senkung der Treibhausgasemissionen.

In der Branche wird jedoch auch Kritik laut. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht die CO2-Bepreisung als ungeeignet an, um die fossilen CO2-Emissionen aus der Abfallentsorgung zu reduzieren. Die kommunalen Entsorger planen, die Kosten für die CO2-Steuer über höhere Abfallgebühren zu kompensieren, was die finanzielle Belastung für die Bürger weiter erhöhen wird.

Die Entwicklungen rund um die Müllgebühren und die neue CO2-Abgabe zeigen deutlich, dass hier in naher Zukunft einige Veränderungen auf die Einwohnerschaft in Nordschwaben zukommen werden.