Hilfe für Frauen in Ebersberg: Neues Frauenhaus und starke Initiative

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Ebersberg diskutiert Gewalt gegen Frauen: Offener Polittreff zur Unterstützung von Opfern und Einführung eines neuen Frauenhauses.

Ebersberg diskutiert Gewalt gegen Frauen: Offener Polittreff zur Unterstützung von Opfern und Einführung eines neuen Frauenhauses.
Ebersberg diskutiert Gewalt gegen Frauen: Offener Polittreff zur Unterstützung von Opfern und Einführung eines neuen Frauenhauses.

Hilfe für Frauen in Ebersberg: Neues Frauenhaus und starke Initiative

Am Mittwoch, den 5. November, fand im Landkreis Ebersberg ein offener Polittreff zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ statt, der vom SPD Ortsverein Markt Schwaben organisiert wurde. Angela Rupp, die Geschäftsführerin der Beratungsstelle Frauennotruf Ebersberg, leitete die Veranstaltung. Unterstützung erhielt sie von Elke Zahner-Meike, der Vorständin des Trägervereins „Frauen helfen Frauen im Landkreis Ebersberg e.V.“, der seit 1989 aktiv ist und im paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern Mitglied ist. Die Diskussion zeigte den dringenden Handlungsbedarf hinsichtlich des Themas Gewalt gegen Frauen auf, welches in unserer Gesellschaft traurigerweise weiter verbreitet ist.

Ein zentraler Punkt der Veranstaltung war die Eröffnung des neuen Frauenhauses im Landkreis Ebersberg am 1. Oktober. Dieses bietet Frauen Schutz vor häuslicher und sexualisierter Gewalt. Um die notwendigen Ressourcen für solche Einrichtungen zu sichern, bedarf es einer kontinuierlichen Unterstützung und Verbesserung der Kapazitäten für Frauenhäuser sowie präventiver Maßnahmen und der Arbeit mit Tätern.

Die rechtliche Unterstützung durch die Istanbul-Konvention

Die Arbeit der Beratungsstelle ist seit 2018 rechtlich durch die Istanbul-Konvention unterstützt, die Deutschland zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt verpflichtet. Laut der Berichterstattung des Deutschen Instituts für Menschenrechte wurde der erste regelmäßige Bericht zur Umsetzung der Konvention im Dezember 2024 veröffentlicht. Dieser dokumentiert die Schritte, die von Bund und Ländern unternommen wurden, um ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Es ist angesichts der steigenden Zahlen von Gewaltbetroffenen, wie die Kriminalstatistik zeigt – 2023 gab es im Schnitt täglich einen Mord an einer Frau oder einem Mädchen in Deutschland – unerlässlich, diese Themen ernst zu nehmen und aktiv anzupacken.

Die Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt fordert hierbei eine umfassende Daten- und Forschungsbasis sowie koordinierte Maßnahmen, um die Rechte von Frauen zu stärken und die präventive Arbeit gegen Gewalt voranzutreiben. Ein ganzheitliches Konzept ist notwendig, um die unterschiedliche Gewalt gegen Frauen wirksam zu bekämpfen – von physischer bis digitaler Gewalt.

Gemeinsame Anstrengungen für mehr Sicherheit

Die Beratungsstelle Frauennotruf Ebersberg bietet rund um die Uhr Hilfe an und ist unter der Adresse Bahnhofstraße 13a, 85560 Ebersberg zu erreichen. Für telefonische Rückfragen stehen die Beraterinnen unter der Nummer 08092 88110 zur Verfügung. Auch die Kontaktaufnahme per E-Mail unter info@frauennotruf-ebe.de ist möglich, wobei die Beratung kostenfrei und anonym erfolgt.

Die Veranstaltung des SPD Ortsvereins ist ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung, um auch die Gemeinden im Landkreis für das Thema zu sensibilisieren. Einige von ihnen sind bereits Mitglieder des Trägervereins, und es wird erhofft, dass auch Markt Schwaben bald nachzieht. Ein gemeinschaftliches Vorgehen ist vonnöten, um die Strukturen für Frauen, die Gewalt erleben, weiter zu verbessern und zu schützen.

Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Initiativen und die rechtliche Unterstützung durch die Istanbul-Konvention die notwendigen Schritte unternommen werden, um Frauen und Mädchen in Zukunft noch besser vor Gewalt zu schützen und ihre Rechte zu stärken.