Bibel als Hoffnungsträger: So überstehen wir Krisen mit Glauben!

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Die Theologin Sabine Bieberstein beleuchtet biblische Texte als Hoffnungsträger in Krisenzeiten an der KU Eichstätt-Ingolstadt.

Die Theologin Sabine Bieberstein beleuchtet biblische Texte als Hoffnungsträger in Krisenzeiten an der KU Eichstätt-Ingolstadt.
Die Theologin Sabine Bieberstein beleuchtet biblische Texte als Hoffnungsträger in Krisenzeiten an der KU Eichstätt-Ingolstadt.

Bibel als Hoffnungsträger: So überstehen wir Krisen mit Glauben!

In einer Welt voller Unsicherheiten und Krisen erfahren biblische Texte eine völlig neue Bedeutung. Theologin Sabine Bieberstein, die an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt lehrt, beschreibt die Bibel als „Katastrophenliteratur“, entstanden in Zeiten größter Bedrohung und Fremdherrschaft. Diese Texte sind keine verstaubten Überlieferungen, sondern aktuelle Zeugnisse, die uns mit ihrem Mut und ihrer Hoffnung in Krisenzeiten unterstützen können. Laut bistum-eichstaett.de bietet die Bibel Deutungsmuster, die dabei helfen, Unheil zu bewältigen und Identität sowie Hoffnung zu bewahren.

Biebersteins Ansatz zeigt, wie wichtig es ist, unser Selbstverständnis zu hinterfragen und neue Zukunftsbilder zu entwerfen. Während ihr Fachgebiet die Exegese des Alten und Neuen Testaments umfasst, ist sie sich der gegenwärtigen Glaubwürdigkeitskrise der katholischen Kirche bewusst. Nach ihrer Ansicht kann die Kraft biblischer Botschaften und die Möglichkeiten, die sie eröffnen, uns helfen, Hoffnung wiederzugewinnen, vor allem in Krisengebieten wie dem Gazastreifen, wo es gilt, Stimmen der Menschen zu hören und gesehen werden zu lassen.

Biblische Texte als Traumatherapie

Interessanterweise wird die Bibel auch als „Traumaliteratur“ betrachtet, ein Konzept, das in der modernen Traumaforschung diskutiert wird. Diese Sichtweise befasst sich damit, wie traumatische Erfahrungen sprachlich gefasst werden können, um neue Hoffnungen zu entwickeln. Die zhkath.ch hebt hervor, dass biblische Texte in der Lage sind, oft unartikuliertes Leid in Worte zu fassen und so Anerkennung zu finden. Diese Erzählungen sind nicht nur historische Dokumente, sondern bieten auch eine tiefere Verbindung zu den gegenwärtigen Traumata, die viele Menschen erleben.

Der Zürcher protestantische Theologe Franz Tóth ist einer der Autoren, der sich intensiv mit diesen Themen auseinandersetzt. Durch seine wissenschaftlichen Arbeiten und seinen Einführungstext zur Thematik versucht er, neue Impulse für Pastoral und Seelsorge zu setzen und damit die Leser:innen direkt anzusprechen.

Die Kraft der biblischen Botschaft

Ein zentrales Element in Biebersteins Lehre ist die Hoffnung, die durch biblische Geschichten vermittelt wird. In ihrer Abschiedsvorlesung, die am 29. Juli 2025 stattfand, betonte sie die Notwendigkeit, biblische Literatur in Krisenzeiten zu betrachten. Ihre Forschung zeugt von der Überzeugung, dass viele biblische Texte in Zeiten existenzieller Bedrohung entstanden sind und dass diese Erzählungen als Widerstandsnarrative gegen Unterdrückung dienen können, wie beispielsweise die Mose-Geschichte, die in ihrer Funktion eine starke Botschaft gegen imperialistische Eroberungsträume enthält. Laut uni-heute.de hat die Diskussion über persönliche und transzendente Hoffnung eine zentrale Rolle in ihrer Forschung gespielt.

Die Vielfalt und Tiefe von Biebersteins Lehre und Forschung hat nicht nur die akademische Landschaft geprägt, sondern beeinflusst auch die Diskussionen über Identität und Hoffnung in einer Zeit, in der viele Menschen nach Orientierung und Sinn suchen. Ihr Erbe in der theologischen Ausbildung wird noch lange nach ihrem Abschied weiterwirken.

Zusammengefasst ergeben die Betrachtungen der Bibel und ihrer funktionalen Kraft in Krisenzeiten ein vielschichtiges Bild: Von der „Katastrophenliteratur“ bis hin zur aktuellen Auseinandersetzung mit Trauma bietet die biblische Botschaft mehr als nur Geschichten aus vergangenen Zeiten; sie vermittelt auch Hoffnung inmitten der Herausforderungen unserer heutigen Welt.