Ehrenvolle Auszeichnung: Heinz Röhling kämpft für seine Maria!

Heinz Röhling erhielt das Bundesverdienstkreuz für 18 Jahre Pflege seiner Frau Maria in Walpertskirchen. Einblick in seine Herausforderung.

Heinz Röhling erhielt das Bundesverdienstkreuz für 18 Jahre Pflege seiner Frau Maria in Walpertskirchen. Einblick in seine Herausforderung.
Heinz Röhling erhielt das Bundesverdienstkreuz für 18 Jahre Pflege seiner Frau Maria in Walpertskirchen. Einblick in seine Herausforderung.

Ehrenvolle Auszeichnung: Heinz Röhling kämpft für seine Maria!

Heinz Röhling aus Walpertskirchen hat es geschafft: Nach 18 Jahren aufopferungsvoller Pflege seiner bettlägerigen Frau Maria erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Landrat Martin Bayerstorfer überreichte ihm diese höchste Auszeichnung der Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl. Röhling leistet die Pflege nahezu allein und hat sich dabei alle notwendigen Kenntnisse selbst angeeignet. „Es ist keine leichte Aufgabe, aber ich möchte meine Frau so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld behalten“, äußerte der 72-Jährige stolz, der auch selbst gesundheitliche Rückschläge hinnehmen musste, darunter eine Hüftoperation 2014 sowie einen Schlaganfall im Jahr 2023.

Die 73-jährige Maria Röhling erblindete vor 19 Jahren nach einer Krebsdiagnose und kann seitdem das Bett nicht mehr verlassen. Um ihre Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen, kommt zweimal wöchentlich eine Physiotherapeutin ins Haus. Trotz der Herausforderungen, die mit der Pflege einhergehen, hat sich im Laufe der Jahre eine vertrauensvolle Routine etabliert. „Ich habe in den letzten 18 Jahren nur zwei Krankenhausaufenthalte als Urlaub gehabt“, berichtet der pflichtbewusste Ehemann. Finanzielle Aspekte hindern die Familie daran, externe Pflege oder eine Unterbringung im Pflegeheim in Anspruch zu nehmen, was in vielen ähnlichen Situationen ein zentrales Problem darstellt.

Unterstützung für pflegende Angehörige

Das Thema der Unterstützung für pflegende Angehörige wird auch im Rahmen der gesetzlichen Pflegeversicherung behandelt. Wie gesund.bund.de hervorhebt, können pflegende Angehörige gesetzlich rentenversichert sein, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört, dass sie nicht mehr als 30 Stunden pro Woche arbeiten und noch nicht das reguläre Rentenalter erreicht haben. Außerdem sollten sie Versicherungsbeiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben oder Kindererziehungszeiten angerechnet bekommen.

Die Pflege von Familienangehörigen kann oft zu beruflichen Einschränkungen führen, wie auch die Deutsche Rentenversicherung weiß. Für die Pflege von Personen mit einem Pflegegrad 2 oder höher können die Pflegekassen unter gewissen Umständen Beiträge zur Rentenversicherung zahlen. Dies würde für Röhling von Bedeutung sein, da er mittlerweile mehr als 10 Stunden pro Woche für die Pflege seiner Frau aufbringt.

Finanzielle Herausforderungen und Enttäuschungen

Trotz der positiven Aspekte und der Anerkennung, die Röhling durch das Bundesverdienstkreuz erfahren hat, gibt es auch Herausforderungen. Eine Enttäuschung war die Kürzung des Windelkontingents durch die Krankenkasse, die für Röhling und seine Frau eine spürbare Belastung darstellt. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass pflegende Angehörige über ihre Rechte und Ansprüche gut informiert sind, um die eigene finanzielle Situation zu verbessern. Die Kosten der Pflege dürfen in einem Land wie Deutschland nicht an den Schultern weniger aufgebürdet werden.

Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen, sowie die telefonische Kommunikation mit Freundinnen, geben Maria Röhling die Möglichkeit, im vertrauten Umfeld zu bleiben und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. „Das ist für uns beide sehr wichtig“, betont Heinz Röhling. Trotz aller Schwierigkeiten sind sie ein eingespieltes Team und werden weiterhin gemeinsam die Herausforderungen der Pflege bewältigen.

Abschließend fragt man sich, wie viele andere Familien in ähnlicher Situation einen solchen Weg gehen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass die Öffentlichkeit und die Politik sich stärker mit den Belangen pflegender Angehöriger auseinandersetzen, um Lösungen zu finden, die den Alltag dieser Menschen leichter machen.