Moosburger Gymnasium: Hochwertige Fundsachen bleiben unerkannt!

Moosburger Gymnasium: Hochwertige Fundsachen bleiben unerkannt!
In den letzten Wochen wurde das Moosburger Gymnasium zum Schauplatz einer besonderen und gleichzeitig besorgniserregenden Entdeckung. Die ehrenamtliche Helferin Ines Reithmeier hat gleich neun Säcke mit vergessenen Kleidungsstücken abgeholt, und diese Fundstücke sind alles andere als alltäglich. Die tz berichtet, dass unter den Klamotten zahlreiche teure Markenartikel hervorstechen, etwa Jacken von Engelbert Strauss und Adidas-Turnschuhe.
Reithmeier, die seit sieben Jahren für die Fundsachen zuständig ist, zeigt sich erschüttert über die Gleichgültigkeit der Schüler und deren Eltern. Obwohl sie selbst keine Kinder mehr an dieser Schule hat, setzt sie sich unermüdlich dafür ein, dass die Kleidungsstücke nicht im Müll landen. Leider ist das Interesse an diesen Fundstücken alles andere als hoch; viele Artikel, darunter auch Skihandschuhe und FC-Bayern-Fußball-Shirts, werden von den Besitzern niemals abgeholt, so dass die Möglichkeit einer Rückgabe kaum gegeben ist.
Leider wenig Dankbarkeit für hochwertige Spenden
„Es ist einfach traurig zu sehen, wie viele hochwertige Kleidungsstücke hier liegen gelassen werden“, erklärt Reithmeier. Der Großteil der gesammelten Artikel ist in einem einwandfreien Zustand. Ihrer Schätzung nach sind weniger als zwei Prozent beschädigt. In einer Welt, in der Nachhaltigkeit großgeschrieben wird, sollte diese Gleichgültigkeit nicht verständlich sein. Leider gibt es auch rechtliche Hürden, die den Schulen die Verwertung dieser Fundsachen erschweren. So bleibt der Schule oftmals nur übrig, die Ware zu sortieren und an die Deutsche Kleiderstiftung oder die Aktion „Platz schaffen mit Herz“ weiterzugeben, wie merkur.de berichtet.
Obwohl das Porto für den Versand kostenlos ist, erfordert das Sortieren und Verpacken einen enormen Zeitaufwand. Aber Reithmeier gibt nicht auf. Neben den altbewährten Kleidungsstücken finden sich in den Säcken auch Brotzeitdosen, Trinkflaschen, Ordner und Stifte, die größtenteils ebenfalls ungenutzt bleiben.
Eine gemeinsame Verantwortung
Ines Reithmeier plädiert dafür, dass sowohl Schüler als auch Eltern ein neues Bewusstsein für den Wert ihrer Sachen entwickeln. Schließlich könnten diese gut erhaltenen Kleidungstücke anderen Menschen zugutekommen. Die Deutsche Kleiderstiftung unterstützt mit ihren Geschäften dieses Prinzip des fairen Teilens. Sie bieten nicht nur Second-Hand-Waren an, sondern auch Dienstleistungen, die vielen Menschen Stabilität und Perspektiven bieten.
Das sind kleine Schritte in die richtige Richtung – doch was bleibt ist die Frage: Wie können wir gemeinsam dafür sorgen, dass weniger Kleidung verloren geht? Die Lösung könnte auch darin liegen, dass Schulen mehr für die Rückverteilung der Fundsachen unternehmen oder einfache Lösungsansätze zur Vermeidung von Verlusten bieten. In jedem Fall scheint es an der Zeit zu sein, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu schärfen.