Hilfe für alleinerziehende Mutter: Wohnungssuche endet im Obdachlosenheim

Eine alleinerziehende Mutter kämpft in Fürstenfeldbruck um eine Wohnung. Ihre Situation wirft Fragen zur Wohnungsnot und Sozialhilfe auf.

Eine alleinerziehende Mutter kämpft in Fürstenfeldbruck um eine Wohnung. Ihre Situation wirft Fragen zur Wohnungsnot und Sozialhilfe auf.
Eine alleinerziehende Mutter kämpft in Fürstenfeldbruck um eine Wohnung. Ihre Situation wirft Fragen zur Wohnungsnot und Sozialhilfe auf.

Hilfe für alleinerziehende Mutter: Wohnungssuche endet im Obdachlosenheim

In der Stadt Germering steht die alleinerziehende Mutter Nurdan Köprü vor einer schier unlösbaren Herausforderung: Seit Ende Mai lebt sie mit ihren drei Kindern in einer Gemeinschaftsunterkunft, nachdem sie aufgrund einer Eigenbedarfskündigung ihre Wohnung verlassen musste. Ihr Vermieter gab ihr großzügige zehn Monate Zeit, einen neuen Wohnraum zu finden, doch die Suche entpuppte sich als alles andere als einfach. Trotz Unterstützung durch das Jobcenter und professionelle Hilfe blieb ihre Suche bis jetzt erfolglos, was sie in eine tiefe Verzweiflung stürzt. So berichtet Merkur.

Die Gründe für die zahlreichen Wohnungsabsagen sind ernüchternd: Die Tatsache, dass Köprü alleinerziehend ist, über drei Kinder verfügt und zudem Unterstützung vom Jobcenter erhält, sorgt für Vorurteile und macht es ihr unmöglich, eine passende Unterkunft zu finden. „Da liegt was an“, sagt Sozialarbeiterin Karin Uhl, die nicht nur die Situation von Köprü kritisch sieht, sondern auch bemängelt, dass das Jugendamt viel zu spät auf den Fall aufmerksam wurde. Der Stress wird zusätzlich durch die besondere Situation ihrer Familie verstärkt, denn einer der Zwillinge ist hörbehindert und pendelt täglich eine Stunde zur Schule in München.

Ein Soziales Dilemma

Köprü hat in einer sehr schwierigen Phase ihres Lebens, während sie mit Zwillingen schwanger war, ihren Mann verloren. „In dieser Gemeinschaftsunterkunft fühlt sich die Familie verloren“, beschreibt sie ihre aktuelle Lage. Ihre Möbel liegen in einem Lager, während sie ihren Alltag ohne die nötige Privatsphäre und Geborgenheit bewältigen muss. Laut Mein Mietrecht, scheint auch das Recht auf Nachmietersuche in solchen Fällen oft hinderlich zu sein, da viele Vermieter Eigenbedarfskündigungen als Vorwand nutzen, um Mieter aus ihren Wohnungen zu drängen.

Sozialamtsleiter Martin Rattenberger bestätigte die angespannte Wohnsituation, insbesondere für Familien mit mehreren Kindern. „Die Nachfrage nach Unterkünften ist hoch“, so Rattenberger, „und wir haben in der Stadt 15 Objekte zur Unterbringung von Obdachlosen, in denen derzeit 50 Menschen wohnen.“ Um den Druck weiter zu mildern, empfiehlt er Familien, ihren Suchradius zu erweitern und nicht nur in Germering, sondern auch in den angrenzenden Gemeinden zu suchen.

Betroffene und Lösungsansätze

Die Problematik des Wohnraummangels in Deutschland betrifft Hunderttausende und findet auch auf politischer Ebene Beachtung. Laut Wohnungsnot Stoppen sind Umwandlungen und Eigenbedarfskündigungen zentral für die Wohnungsnot, und es wird eine Reform der Gesetzgebung dringend benötigt. Das Bündnis für Mieterschutz spricht sich für bessere Unterstützung für betroffene Familien aus und fordert ein starkes politisches Engagement, um die Wohnungsnot zu bekämpfen.

Köprüs 18-jähriger Sohn hat mittlerweile seinen Abschluss gemacht und plant, eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich zu beginnen. Er versucht, seine Mutter so gut wie möglich zu unterstützen, doch die Herausforderungen, die die Familie tagtäglich zu bewältigen hat, sind erheblich. Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt und die Politik schnell nachvollziehbare Maßnahmen ergreifen, um solchen Familien wie denen von Nurdan Köprü eine Perspektive zu ermöglichen.