Stahlgipfel: Rehlinger fordert fünf Cent für Industriestrompreise!

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Am 6.11.2025 fordert Anke Rehlinger beim Stahlgipfel einen Industriestrompreis von fünf Cent zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Am 6.11.2025 fordert Anke Rehlinger beim Stahlgipfel einen Industriestrompreis von fünf Cent zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Am 6.11.2025 fordert Anke Rehlinger beim Stahlgipfel einen Industriestrompreis von fünf Cent zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Stahlgipfel: Rehlinger fordert fünf Cent für Industriestrompreise!

Es brodelt in der deutschen Energiedebatte, und das nicht ohne Grund: Vor dem heutigen Stahlgipfel im Kanzleramt, an dem unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche teilnehmen, wird das Thema Industriestrompreis heiß diskutiert. Die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger (SPD), wartet mit klaren Forderungen auf: Sie setzt sich für einen Strompreis von nur fünf Cent pro Kilowattstunde ein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern. Dies ist besonders drängend, da rund 12.000 Arbeitsplätze im Saarland direkt und noch einmal 20.000 indirekt von der Stahlindustrie abhängen, wie Presse Augsburg berichtet.

Rehlinger fordert nicht nur einen klaren Fahrplan für den Industriestrompreis, sondern auch eine Beschleunigung des Ausbaus der Wasserstoffinfrastruktur und die Einrichtung von grünen Märkten für nachhaltigen Stahl. Mit „buy european“-Regelungen will sie einen zusätzlichen Anreiz schaffen, um grünen Stahl aus Deutschland bei staatlichen Vergaben zu bevorzugen.

Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Fokus

Die Problematik der hohen Strompreise ist im In- und Ausland seit Jahren ein heißes Eisen. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat nun die Einführung eines ermäßigten Industriestrompreises für den 1. Januar 2026 angekündigt. Dies soll den Unternehmen, die stark stromabhängig sind, unter die Arme greifen und kommt als Teil der Bemühungen, die deutsche Industrie zu stärken. Die IG Metall warnt allerdings bereits vor möglichen Arbeitsplatzverlusten in Höhe von Zehntausenden, sollte die Wettbewerbsfähigkeit nicht gesichert werden, wie Tagesschau betont.

Durch diese neue Regelung wird eine Entlastung auf dem Strommarkt angestrebt. Aktuell liegt der durchschnittliche Strompreis für kleine und mittlere Industriebetriebe bei bis zu 18 Cent pro Kilowattstunde, was im internationalen Vergleich als äußerst hoch gilt. Unternehmen aus der Industrie sehen sich zunehmend unter Druck, ihre Kosten zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher gehört diese Diskussion zum Kern des Stahlgipfels, bei dem die Resilienz der Produktionsstrukturen und die Handelsbeziehungen ebenfalls auf der Tagesordnung stehen.

Politische Divergenzen und Zukunftsperspektiven

Innerhalb der Regierungsparteien gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen über den Industriestrompreis. Während die Grünen ebenfalls einen Preis von fünf Cent für zwei Drittel des Verbrauchs anstreben, befürchten einige ihrer Mitglieder, dass dies die Energiewende gefährden könnte. Detzer von den Grünen unterstreicht, dass niemand dauerhafte Subventionen möchte, zugleich aber nicht von 100 Prozent Stahlimporten abhängig sein will. Das führt zu einer fruchtbaren, aber hitzigen Debatte über die richtige Balance zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Notwendigkeit.

Die Aufstellung der neuen Regelung ist noch im Fluss und steht unter der Aufsicht der EU-Kommission, die schließlich zustimmen muss. Diese hat bereits im Juni grünes Licht für einen Industriestrompreis gegeben, der einen Nachlass von bis zu 50 Prozent auf den Großhandelsstrompreis vorsieht, um das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, berichtet Süddeutsche Zeitung.

Bei solchen Planungen könnte eine staatliche Förderung in Milliardenhöhe aus dem Klima- und Transformationsfonds erforderlich werden, um den Industriestrompreis auf vernünftige Werte zu beziehen. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Maßnahmen als ausreichend erweisen, um die deutsche Industrie auf Kurs zu halten und die Arbeitsplätze zu sichern, die auf dem Spiel stehen.