Grenzmuseum Mödlareuth: Ein neues Kapitel für die Teilungsgeschichte!
Arnold Friedrich spricht über den Neubau des Grenzmuseums in Mödlareuth und die Bedeutung seiner Geschichte für die Region.

Grenzmuseum Mödlareuth: Ein neues Kapitel für die Teilungsgeschichte!
Am heutigen Tag, dem 2. Oktober 2025, wird in Mödlareuth ein bemerkenswerter Schritt in der Geschichte des Grenzmuseums gefeiert. Dank des Engagements von Arnold Friedrich, der mit einem Stempel im Ausweis von Grenzern nach Mödlareuth gelassen wurde, konnte das Museum gegründet werden. Friedrich, einer der Mitbegründer, ist überaus zufrieden mit dem Neubau des Museums, das bald zur Entlastung der kleinen Gemeinde beitragen soll.
Doch was macht Mödlareuth so besonders? Die Ortschaft war historisch in zwei Teile geteilt: Der Westteil gehörte zum Königreich Bayern und der Ostteil zum Fürstentum Reuß. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Teilung durch den Tannbach als Verwaltungsgrenze manifestiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen die Amerikaner zunächst in das Dorf ein, mussten sich jedoch bald wieder zurückziehen, was den Weg für die sowjetischen Truppen ebnete. In den folgenden Jahrzehnten erlebte Mödlareuth eine strikte Trennung, die 1989 mit der friedlichen Revolution endete.
Das Museum und seine Bedeutung
Das Grenzmuseum Mödlareuth, das jährlich 80.000 bis 90.000 Besucher anzieht, sorgt für eine anhaltende Belastung für die 55 Einwohner des Ortes. Mit dem Neubau, der auch eigene Parkplätze umfassen soll, möchte man eine gewisse Entlastung schaffen. Bei offiziellen Besuchen, die häufig hochrangige Politiker wie Mike Pompeo und George Bush anziehen, sorgt eine Wagenkolonne dafür, dass der Rest des Ortes abgesichert bleibt.
Friedrich betont, dass ohne das Museum niemand mehr wüsste, wie das Leben in Mödlareuth früher war. Es ist ein Zeugnis der Geschichte, die den Ort still und heimlich geprägt hat. Die Einwohner erinnern sich auch an die Anekdote eines alten Gänsehirten, der einst amerikanische Politiker freundlich empfangen und um Platz für seine Tiere gebeten hat.
Die Teilung und ihre Folgen
Mödlareuth erlangte den Spitznamen „Little Berlin“ aufgrund der streng bewachten Grenze, die 1966 durch eine 700 Meter lange Betonsperrmauer verstärkt wurde. Die einzige geglückte Flucht über diese Mauer fand am 25. Mai 1973 statt. Am 9. Dezember 1989, nach 37 Jahren der Trennung, wurde schließlich der Grenzübergang geöffnet.
Heute stellt die Geschichte von Mödlareuth ein einzigartiges Kuriosum dar: Ein Dorf, das sich trotz dieser Teilung weiterentwickelt hat. Es gibt immer noch unterschiedliche Fahrzeugkennzeichen, Postleitzahlen und Telefonvorwahlen, doch die Bewohner feiern seit der Wiedervereinigung wieder gemeinsam.
Das Grenzmuseum, das weiterhin über die Vergangenheit und die besondere Bedeutung der Grenze informiert, ist ein wichtiger Teil des kulturellen Gedächtnisses der Region. Es ist nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort des Dialogs und der Erinnerung.
Für weitere Informationen über die Geschichte des Grenzmuseums und Mödlareuth besuchen Sie die Webseiten von MDR, Mödlareuth.de und Grenzmuseum.de.