Skandal um Asamhof: Tierschutzaktivisten decken grauenhafte Zustände auf!

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Aktivisten berichten von Missständen auf dem Asamhof in Bayern, während das Veterinäramt Vorwürfe zurückweist.

Aktivisten berichten von Missständen auf dem Asamhof in Bayern, während das Veterinäramt Vorwürfe zurückweist.
Aktivisten berichten von Missständen auf dem Asamhof in Bayern, während das Veterinäramt Vorwürfe zurückweist.

Skandal um Asamhof: Tierschutzaktivisten decken grauenhafte Zustände auf!

In der letzten Zeit sorgt ein kontroverses Thema für hitzige Diskussionen in der Tierschutzszene: die Haltung von Kaninchen auf dem Asamhof in Kissing, Bayern. Laut der Tierschutzorganisation SOKO Tierschutz e.V. sollen dort gravierende Missstände festgestellt worden sein. Aktivisten dokumentieren seit Monaten die tierquälerischen Praktiken auf dem Betrieb, der für Tierversuche sowie die Fleischproduktion tausende Kaninchen hält. Dies gab SOKO Tierschutz in einem aktuellen Bericht bekannt, in dem es heißt, die Tiere lebten in beengten Käfigen und seien teilweise verletzt oder missgebildet. Geschichten von grober Behandlung erinnern an die Dunkelheit des Tierschutzes, vermittelt durch undercover Aufnahmen, die aufzeigen, wie Angestellte die Kaninchen über die Käfigränder werfen. Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz vermutet hier eindeutige Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Diese Vorwürfe werden am Asamhof jedoch rigoros bestritten.

Das Veterinäramt Aichach-Friedberg erklärt, bei Routinekontrollen keine tierschutzwidrigen Zustände festgestellt zu haben. Gerüchte über angekündigte Kontrollen, bei denen missgebildete Kaninchen getötet worden seien, werden ebenfalls zurückgewiesen. In der Debatte um den Asamhof wird immer wieder auf die Unschuldsvermutung hingewiesen, was in diesem Zusammenhang auch auf die politische Karriere von Ludwig Asam anspielt, der seit 2010 in den Reihen von Bündnis 90/Die Grünen aktiv ist. Sein Ausschluss aus Vermarktungsnetzwerken sowie das Ende seiner politischen Laufbahn sind direkte Folgen dieser Vorwürfe.

Reaktionen und Kritik

Die Diskussion polarisiert, denn nicht nur Tierschützer sehen die Situation am Asamhof kritisch, auch innerhalb der Partei der Grünen gibt es Unsicherheit. Kritische Stimmen werfen der Partei vor, zuvor den Ausbau der Kaninchenhaltung für medizinische Zwecke unterstützt zu haben, was nun in einer ernsten Krise enden könnte. Zudem wird bemängelt, dass radikale Aktivisten in ihrer Leidenschaft, vermeintliches Tierwohl über das Wohl von Menschen zu stellen, den Blick auf die gesamte Debatte einschränken. Auch auf Instagram wird über das Thema rege diskutiert, wo in mehr als zehn Beiträgen von einem „Bluthändler“ die Rede ist.

Ein weiterer Punkt in dieser Debatte ist der Trend zur Kaninchenhaltung in Deutschland. Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung aus dem Jahr 2014 legte erstmals spezifische Regelungen für die gewerbliche Kaninchenhaltung fest, um die Haltungsbedingungen zu verbessern. Dazu gehören Vorschriften zur Gestaltung der Haltung, zur artgerechten Pflege und regelmäßigen Kontrollen der Bestände. So dürfen Kaninchen nicht isoliert leben und müssen Zugang zu artgerechtem Futter haben.

Der Blick auf die Zukunft

SOKO Tierschutz fordert angesichts der aktuellen Vorfälle strengere Vorschriften sowie unangekündigte Kontrollen, um derartige Missstände in Zukunft zu verhindern. In einer Zeit, in der Verbraucher zunehmend auf tierfreundliche Produkte achten, ist es unerlässlich, dass Transparenz und mehr Verantwortung in der Landwirtschaft gewährleistet werden. Der Asamhof hat in den letzten Jahren seine Kapazitäten zur Kaninchenhaltung und -verwertung erheblich ausgeweitet, und damit steigt auch die Verantwortung, die das Management und die zuständigen Behörden tragen.

Die anhaltende Debatte macht deutlich: Der Umgang mit Tieren in der Landwirtschaft hat auch eine moralische Dimension. Die Geschehnisse auf dem Asamhof wecken nicht nur das Interesse der Tierschützer, sondern werfen auch Fragen auf, die sich die Gesellschaft insgesamt stellen muss. In welchem Maße sind wir bereit, Tierschutzmaßnahmen zu unterstützen und wie gehen wir mit dem Thema Tiernutzung in der Wirtschaft um? Dabei gilt es, einen Ausgleich zu finden zwischen den Bedürfnissen der Tiere, der Landwirtschaft und der Gesellschaft.

Für die Zukunft der Kaninchenhaltung zeigt sich, dass es dringend notwendig ist, die gesetzlichen Rahmenbedingungen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, um das Wohl der Tiere sicherzustellen. Die aktuellen Missstände auf dem Asamhof sind ein Weckruf für alle Beteiligten, wie wichtig ein respektvoller und verantwortungsvoller Umgang mit unseren Mitgeschöpfen ist.

Für mehr Informationen zu den Vorwürfen und den gesetzlichen Grundlagen zur Kaninchenhaltung siehe: Wochenblatt, ZDF, und BMELH.