Neuer Führer für Kaufbeurens älteste Kirche: Ein Kulturhighlight!

Neuer Führer für Kaufbeurens älteste Kirche: Ein Kulturhighlight!
In Kaufbeuren steht die St.-Dominikus-Kirche für eine beeindruckende Reise durch die Jahrhunderte. Sie vereint mehrere architektonische Stile, von Romanik über Gotik bis hin zu Barock, Moderne und Postmoderne. Diese einzigartige Mischung macht sie zu einem der ältesten Steingebäude der Stadt, wovon die lokale Tradition einer Kapelle aus dem Jahr 1182 erzählt. Am 8. August, dem Gedenktag des heiligen Dominikus, wurde nun ein neuer Kirchenführer vorgestellt, was natürlich ein feierlicher Anlass war, bei dem rund 30 Zuhörer in der Kirche zusammenkamen.
Die Geschichte dieser Kirche ist alles andere als langweilig. Erste schriftliche Zeugnisse sind rar, aber man weiß, dass sie 1316 unter dem Patrozinium St. Martin erstmals erwähnt wurde. Im Jahr 1483 erfuhr die Kirche eine Umgestaltung in der Gotik und wurde neu geweiht, diesmal unter dem Patrozinium des heiligen Dominikus. Im Barockzeitalter, von 1709 bis 1749, wurde die Kirche weiter umgestaltet, wobei unter anderem der Turm erhöht und eine Sakristei angebaut wurde.
Ein Ort der Begegnung
St.-Dominikus ist weit mehr als ein historisches Gebäude. Sie ist ein lebendiges Beispiel für die Ökumene, in der Gottesdienste für verschiedene Konfessionen stattfinden. Ein gutes Händchen haben die Verantwortlichen bei der Pflege dieser Tradition, denn hier finden ökumenische Gebete sowohl von orthodoxen als auch von koptischen Christen und der römisch-katholischen Kirche Platz. Es zeigt, wie die Kirche den Gemeinschaftsgedanken über Konfessionen hinweg fördert.
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die St.-Dominikus-Kirche nicht nur historisch wertvoll ist, sondern auch als Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs dient. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie 1946 den alt-katholischen Vertriebenen aus dem Sudetenland überlassen, was einen weiteren Schritt in der Geschichte ihrer vielfältigen Nutzung darstellt.
Renovierungen und Erhalt
Im Lauf der Jahre wurde die Kirche mehrmals restauriert, zuletzt zwischen 1995 und 2000, um die Bausubstanz zu sichern. Auch eine kleine Orgel wurde 2009 vom Förderverein angeschafft, um musikalische Akzente in den Gottesdiensten zu setzen. Die St.-Dominikus- und Blatternhausstiftung, die seit ihrer Gründung im Jahr 1182 für die Kirche verantwortlich ist, sorgt dafür, dass das Gebäude weiterhin ein Ort der Zusammenkunft bleibt.
Die Entwicklung der Ökumene, wie sie auch in der St.-Dominikus-Kirche gelebt wird, spiegelt sich in jahrhundertealten Konflikten und Dialogen wider. Laut einer Übersicht zur Geschichte der Ökumene wurde der ökumenische Gedanke bereits im 6. Jahrhundert zwischen Konstantinopel und Rom thematisiert. In der heutigen Zeit zeigt sich, wie wichtig es ist, Brücken zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen zu schlagen.
Blickt man auf die Entwicklung dieser einmaligen Kirche, wird deutlich, dass sie nicht nur ein Bauwerk ist, sondern ein lebendiges Zeugnis für die Vielfalt und den Zusammenhalt der christlichen Gemeinschaft, das im Herzen von Kaufbeuren fest verankert ist. Ein neues Kapitel in ihrer Geschichte hat nun mit der Vorstellung des neuen Kirchenführers begonnen, und viele hoffen, dass dies zu einer weiteren Stärkung des ökumenischen Gedankens beiträgt.