München plant Umzug ins neue Strafjustizzentrum – Verkauf sorgt für Aufregung!

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Der Umzug des Strafjustizzentrums in München zum Leonrodplatz verzögert sich erneut, während der alte Standort verkauft werden soll.

Der Umzug des Strafjustizzentrums in München zum Leonrodplatz verzögert sich erneut, während der alte Standort verkauft werden soll.
Der Umzug des Strafjustizzentrums in München zum Leonrodplatz verzögert sich erneut, während der alte Standort verkauft werden soll.

München plant Umzug ins neue Strafjustizzentrum – Verkauf sorgt für Aufregung!

Ein bedeutender Umzug steht im Jahr 2026 vor der Tür: Rund 1300 Mitarbeiter des Justizwesens in München ziehen vom alten Strafjustizzentrum in der Nymphenburger Straße in das neue Gebäude am Leonrodplatz. Der Umzug erfolgt mit etwa sechs Jahren Verspätung, denn ursprünglich war dieser bereits für 2020 geplant. Laut Süddeutsche.de ist die Übergabe des neuen Komplexes für Mitte März 2026 vorgesehen. Doch bis es soweit ist, müssen zunächst die Möbel gerückt und alles für den Dienstbetrieb vorbereitet werden.

Geplant ist, dass die Mitarbeiter in mehreren Phasen umziehen. Insbesondere die letzte Woche im Juni 2026 wird entscheidend sein, da in dieser Zeit der Sitzungsbetrieb größtenteils pausiert wird – nur dringende Fälle kommen noch vor die Richter. Nach dem Umzug wird die Justiz in den neuen Räumlichkeiten ihre Arbeit aufnehmen. Das neue Strafjustizzentrum wird nicht nur das Amtsgericht, sondern auch die Landgerichte München I und II sowie das Oberlandesgericht und die Staatsanwaltschaften beheimaten. Der Neubau wird mit 54 Sitzungssälen aufwarten und deutliche Verbesserungen im Vergleich zu dem maroden alten Bau bieten.

Verzögerungen und Herausforderungen

Die Fertigstellung hatte sich jedoch durch diverse Herausforderungen deutlich verzögert. Zu den Gründen zählen das Auffinden eines kontaminierten Bodens sowie eines unterirdischen Waffenarsenals beim Erdaushub. Darüber hinaus erschwerten Klagen einer Baufirma und ein Baustopp aufgrund der Corona-Pandemie im März 2020 die Arbeiten. Aktuelle Veränderungen in der globalen Lieferkette, insbesondere infolge des Ukraine-Konflikts, führten ebenfalls zu Engpässen bei Materialien wie Stahl und Aluminium. Zuletzt traten zudem Probleme wie Schimmelbefall an Neubauwänden und ein Rechtsstreit wegen Schwarzarbeit auf.

Die Zukunft des alten Standorts

Aber nicht nur der Umzug ist ein Thema von Bedeutung, auch die Zukunft des alten Strafjustizzentrums steht im Fokus. Die bayerische Staatsregierung plant, die Liegenschaft in der Nymphenburger Straße zu verkaufen. Laut Merkur.de gibt es bereits erste Interessenten, doch diese Pläne stoßen auf öffentliche Kritik. Viele Bürger und Politiker wünschen sich stattdessen, dass auf dem Gelände neuer Wohnraum geschaffen wird.

Der Mieterverein München hat eine Online-Petition gegen den Verkaufsplan gestartet, die bereits etwa 2800 Unterschriften gesammelt hat. Stimmen werden laut, die den Verkaufsentscheid als „Schlag ins Gesicht“ derjenigen werten, die auf bezahlbaren Wohnraum hoffen. Oberbürgermeister Dieter Reiter hat in einem offenen Brief gefordert, den Verkaufsplan zu stoppen. Das Bauministerium begründet den Verkauf mit der angespannten Haushaltslage und plant, die Erlöse für den Bau von mehr Wohnraum im Ballungsraum München zu verwenden.

„Wir müssen hier ein gutes Händchen haben“, so ein Sprecher, der anmerkt, dass Gespräche mit der Stadt angestrebt werden, um nach einem Verkauf durch private Investoren auch wirklich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Klar ist: Der Umzug und die anschließende Nutzung des alten Standorts könnten für viele Münchener von großer Bedeutung sein – sowohl rechtlich als auch sozial.