Neues S-Bahn-Stellwerk in München: Modernisierung für die Zukunft!

Neues S-Bahn-Stellwerk in München: Modernisierung für die Zukunft!
Am 3. Juli 2025 war es endlich so weit: die Deutsche Bahn hat das neue elektronische Stellwerk (ESTW) München Ost und das Stellwerk Leuchtenbergring offiziell in Betrieb genommen. Mit dieser Inbetriebnahme wird das veraltete Relais-Stellwerk am Ostbahnhof, das aus dem Jahr 1971 stammt, abgelöst. Jetzt steuern die neuen Systeme die Signale und Weichen der ersten S-Bahn-Stammstrecke und kontrollieren den Abschnitt zwischen Leuchtenbergring und Berg am Laim, was die S-Bahn-Verbindungen in der Region wesentlich verbessern soll. Zughalt.de berichtet von einem durchweg positiven Start.
In der Hochlaufphase, die vom 6. bis 18. Juni stattfand, konnten bereits die ersten Erfolge verbucht werden: die S-Bahnen verkehren nun weitgehend reibungslos, nur mit wenigen notwendigen Anpassungen. Beide ESTWs werden zentral von der Betriebszentrale an der Donnersbergerbrücke gesteuert und bieten ein modernes Technologiekonzept, das etwa 150 Signale, 60 Weichen und mehr als 400 Kilometer Kabel umfasst. Damit hebt sich München zur Spitze unter den Stellwerken in Deutschland, besonders hervorzuheben ist die Investition des Bundes von bislang 195 Millionen Euro, die in diese beiden Projekte geflossen sind.
Anpassungen und Verbesserungen im System
Die Inbetriebnahme des ESTW München Ost war ursprünglich für einen Zeitraum von 06. bis 13. Juni 2025 geplant, was bedeutete, dass der Zugverkehr zwischen mehreren wichtigen Münchener Bahnhöfen wie Isartor, Giesing und Trudering während dieser Zeit nicht möglich war. DB Infrago informiert über die betroffenen Verbindungen und die erforderlichen Umstellungen, die die neue Technik mit sich bringt. Die Fern- und Regionalzüge werden vorerst weiterhin von dem alten Stellwerk geleitet, bis alle Systeme stabiler laufen.
Die wichtigsten Betriebsstellen wurden nach dem neuen System ebenfalls umstrukturiert. So wird die Betriebsstelle München Ost Pbf in zwei Bereiche aufgeteilt, was eine genauere und effizientere Steuerung der Züge ermöglicht. Die neuen Zuordnungen und Informationen sind ab sofort im Streckenbuch der Region Süd verfügbar. Es gab einiges an Änderungen in den Fahrplanunterlagen, die während der Inbetriebnahme ihre Gültigkeit verlieren.
Zukunftsperspektiven
Mit dem neuen Stellwerk soll die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des S-Bahn-Betriebes erheblich gesteigert werden. Laut BR.de soll das neue System nicht nur für eine Stabilisierung des aktuellen Betriebs sorgen, sondern ebenso für die zukünftige zweite Stammstrecke von großer Bedeutung sein. Die Erfahrungen mit elektronischen Stellwerken sind durchwegs positiv, nicht zuletzt in Pasing, wo bereits erste Erfolge verzeichnet werden konnten.
Wie in jeder großen Umstellung gibt es natürlich auch Skeptiker. Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigt sich zwar optimistisch, weist aber auf bestehende Probleme bei den Außenstrecken hin und fordert eine kontinuierliche Verbesserung der Infrastruktur. Die Gesamtpünktlichkeit der Bahn im Jahr 2024 lag bei 87 Prozent, wobei über 50% der Verspätungen auf infrastrukturelle Störungen zurückzuführen sind. Das neue Stellwerk soll hier für Besserung sorgen.